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Landeshauptstadt: Die Stimmen stimmen

Zwei Synchronsprecher spielen an der HFF die Hauptrollen in einem Thriller

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Babelsberg - Sie sind bekannt als die deutschen Stimmen der Hollywoodstars Bruce Willis und Daniel Craig: Gestern allerdings synchronisierten sich Ronald Nitschke und Dietmar Wunder im Tonstudio an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Babelsberg selbst. Denn die beiden Synchron-Schauspieler spielen die Hauptrollen in dem Streifen „Not Worth a Bullet“, der derzeit als HFF-Abschlussfilm entsteht. Und der Kurz-Thriller wurde mit Blick auf den internationalen Filmmarkt auf Englisch gedreht.

Die Geschichte des 20-minütigen düsteren Streifens spielt sich in einer einzigen Nacht ab: Nach einem Mordversuch an seiner Frau wird Walter, gespielt von Ronald Nitschke, von einem Unbekannten erpresst und muss bei der Gegenüberstellung mit den Tatverdächtigen den falschen Mann beschuldigen – ausgerechnet einen Cop. Bei der Polizei glaubt ihm danach keiner mehr - bis auf Lt. Carter, gespielt von Dietmar Wunder.

Sowohl die Story als auch die Rollen aus dem Drehbuch von Kameramann Marco J. Riedl hätten sie gleich überzeugt, an dem Studentenprojekt mitzumachen, erklärten die beiden Darsteller gestern. Aber auch die Aufgabe, in Englisch zu drehen, sei für ihn eine „tolle Herausforderung“ gewesen, sagte Bond-Stimme Dietmar Wunder.

Mit einer Amerikanerin als Ehefrau gehört die Sprache für ihn zwar auch zum Alltag. Trotzdem sei das Schauspielern auf Englisch etwas besonderes: Zum Beispiel, weil die andere Sprachmelodie ganz andere Möglichkeiten biete. Es falle auch einfacher, in eine andere Rolle zu schlüpfen, wenn man nicht seine Muttersprache spricht. „Man ist konzentrierter als im Deutschen“, sagte Ronald Nitschke.

Sich selbst danach zu synchronisieren sei wiederum „mit etwas Irritation verbunden“, gestand Dietmar Wunder, der momentan in den Kinos auch als Robert Downey Jr. in „Der Solist“ zu hören ist und zuletzt die Synchronregie der Science-Fiction-Saga „Avatar“ führte: „Sich selbst gegenüber ist man schon sehr kritisch.“

Hollywood-Feeling kommt bei dem HFF-Film aber nicht nur durch die bekannten Stimmen auf, sondern auch durch die Kameraarbeit von Marco J. Riedl: Die düsteren Bilder und das Lichtsetzung orientiere sich am US-amerikanischen Thriller, erklärte Regisseur Markus F. Adrian, für den der Film die letzte Arbeit vor einem dreimonatigen Stipendienaufenthalt in Hollywood ist.

Anfang 2010 soll der „Not Worth a Bullet“ fertig werden. „Wir reichen ihn für ein Festival im Februar ein“, erklärte Produzent Peter Golovtchiner. Für ihn ist der Film das HFF-Diplomprojekt und auch Marco J. Riedl will mit dem Film sein Studium abschließen – allerdings an der Fachhochschule Dortmund. JaHa

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