
© Manfred Thomas
Von Kay Grimmer: Die Teilnahme als Gewinn
Dank des Filmmusik-Wettbewerbs darf Alexander Komlew erneut mit dem Filmorchester arbeiten
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Babelsberg – Alexander Komlew kommt wieder nach Babelsberg. Der Münchener Filmmusik-Komponist, einer von drei Teilnehmer des Talent-Wettbewerbs „Score Competition“ im Rahmen des Berlinale Talent Campus, beeindruckte mit seiner Kombination aus klassischer Orchestermusik und fiepsigen Computerspiel-Klängen die Jury um Filmmusik-„Guru“ Alexandre Desplat („New Moon - Bis(s) zur Mittagsstunde“, „Syriana“). Der Lohn für die fünfminütige Komposition auf einen Ausschnitt des Animationsfilms „Please Say Something“, die ihn „acht Tage Zeit“ für das Notenschreiben und in Babelsberg gut eine Woche Einspiel- und Mischzeit kosteten: Der 28-jährige Komlew darf eine weitere seiner Filmmusikkomposition mit dem Babelsberger Filmorchester einspielen. Ein Geschenk, denn „es ist wirklich etwas Besonderes, wenn ein großes Orchester die eigene Musik spielt“. Allerdings griff Komlew bei dem Wettstreit der drei Musik-Talente aus Deutschland, Kolumbien und Tschechien nur den zweiten Platz ab. Denn einer beeindruckte die Jury mit seinem „fantasievoll strukturiertes Werk, das bis ins Detail eine ganz eigene Persönlichkeit offenbart“: Der Kolumbianer Camilo Sanabria erhielt auf der Verleihung während der Abschluss-Veranstaltung des Berlinale Talent Campus den ersten Preis – eine Reise nach Los Angeles, in die legendären Dolby-Studios, dem Mekka aller Filmmusik-Komponisten.
Den drei Teilnehmern der „Score Competition“ ging es indes weniger um einen Preis. „Die Teilnahme am Programm in Babelsberg und Berlin war schon ein Gewinn“, sagte der Tscheche Vladimir Cháb. Vor allem die Zusammenarbeit mit dem Babelsberger Filmorchester und die Bearbeitung seiner Partitur habe ihm für seine Zukunft geholfen, sagte er. „Die praktische Arbeit hat mir um einiges mehr gebracht als die beiden Zusammentreffen mit Alexandre Desplat oder dem Filmmusik-Komponisten Martin Todsharow“, gab das Musik-Talent zu.
Todsharow, der bei der aktuellen Berlinale auch mit seiner Musik zum Film „Jud Süß“ von Oskar Röhler Premiere feierte, fand das Treffen mit den drei Nachwuchs-Talenten höchst angenehm. „Es ist schön zu sehen, wie die Teilnehmer alles aufsaugen, was sie während der Campus-Zeit in Berlin erleben“, sagte der Filmkomponist, der auch als Gastdozent an der Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ tätig ist. Es sei ein „guter Jahrgang“ gewesen, beschied er den drei Teilnehmern und hunderten Filmmusik-Bewerbern aus der ganzen Welt . „Wir entdecken jedes Jahr wieder echte Perlen“, sagte Todsharow, der seit sieben Jahren beim Talent-Campus mitarbeitet. Er wolle vor allem seine Erfahrungen als Filmkomponist weitergeben, „und natürlich auch meine Begeisterung für diesen Beruf“.
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