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Kein Weg führt zur VHS. Wegweiser in der sanierten Bibliothek am Kanal.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: Die VHS muss sich im Bildungsforum behaupten

Der Volkshochschule Potsdam fehlen am neuen Standort noch ein Leitsystem, Stelen und Parkplätze

Stand:

Als vor zwei Monaten das neue Bildungsforum unter großem Besucheransturm eröffnet wurde, stand die Stadt- und Landesbibliothek klar im Fokus. Nur wenige Besucher fanden den Weg in die dritte Etage zur Volkshochschule (VHS), die ebenfalls neu eingezogen war. „Alle reden immer von der neuen Bibliothek, selbst Stadtpolitiker, dabei ist es das Bildungsforum und da gehören wir auch dazu“, ärgert sich Roswitha Voigtländer, Direktorin der VHS.

Deshalb ist die Direktorin froh über die drei Plakate an der Brandwand, die auf die verschiedenen Nutzer des Hauses hinweisen. Was noch fehlt, sind zwei Stelen, die vor dem Eingang zur VHS auf diese hinweisen sollen. Die Stelen können erst aufgestellt werden, wenn eine Baugenehmigung vorliegt, bis Ende des Jahres soll das der Fall sein. Und auch wenn der Besucher den Eingang gefunden hat, steht er erstmal in einem grauen, leeren Treppenhaus. Noch fehlt dort das farbige Leitsystem, und aus Brandschutzgründen dürfen weder Plakate noch Aufsteller in Treppenhaus und Fluren angebracht werden. Also haben die Mitarbeiter A4-Blätter als Wegweiser ausgedruckt und aufgehängt.

„Aber wir sind sehr froh, dass wir jetzt einen Fahrstuhl haben – für ältere Menschen, Gehbehinderte und Eltern mit Kinderwagen“, sagt die Direktorin. Schon jetzt zählt die VHS mehr Teilnehmer als im alten Domizil in der Dortustraße, 5000 werden es wohl sein bis Ende Dezember. Doch nicht alle Kurse kamen zustande, ein paar mehr Teilnehmer hätten es sein können, sagt Voigtländer. Für viele sei die VHS immer noch ein Ort, an dem man seinen Schulabschluss nachholt oder einen Handarbeitskurs belegt. „Dabei sind wir sehr vielseitig aufgestellt“, sagt sie. Sprachkurse, Weiterbildung, Computerkurse, Gesundheitsmanagement, Sport, Kreatives – nichts, das es nicht gibt. Manche Kurse dauern ein ganzes Trimester, andere nur ein einziges Wochenende. Um noch mehr Besucher anzuziehen, hatte sich Roswitha Voigtländer einen direkten Zugang von der Bibliothek zur VHS gewünscht und einen gemeinsamen Haupteingang. Das sei leider nicht machbar gewesen. „Wir haben den Dienstboteneingang bekommen“, sagt Roswitha Voigtländer mit etwas Galgenhumor. Inhaltlich arbeiten Bibliothek und Volkshochschule jedoch zusammen, und es soll noch mehr Kooperationen geben, wie gemeinsame Lesereihen oder das „Lunchpaket“, bei dem jeweils ein interessantes Thema in Form eines Vortrags plus Snack für die Mittagspause angeboten wird. Das laufe sehr gut. Auch die Lernwerkstatt in den Räumen der Bibliothek werde gut angenommen. Ebenfalls neu: Als eine von drei Volkshochschulen im Bundesgebiet nimmt die Potsdamer am Programm „Alpha Kommunal“ teil: Verwaltungsmitarbeiter werden geschult, um versteckten Analphabetismus zu erkennen. Unbefriedigend am neuen Standort ist die Parkplatzsituation: Es gibt keine Mitarbeiterparkplätze, das sei problematisch für Dozenten, die mit viel Material anreisen. Beim Oberbürgermeister sei man damit allerdings auf Unverständnis gestoßen. Voigtländer: „Das sei ein Luxusproblem.“ Steffi Pyanoe

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