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Landeshauptstadt: „Die warme Luft kommt aus Spanien“

Thomas Endrulat vom Deutschen Wetterdienst erklärt, woher das schöne Herbstwetter kommt.

Stand:

Herr Endrulat, wir haben Ende Oktober und die Menschen sitzen im T-Shirt in der Sonne. Warum ist das so? 

Wir haben zur Zeit eine günstige Kombination: Aus dem Südwesten, also ungefähr aus Spanien, strömt milde, warme Luft zu uns. Außerdem ist es bei uns gerade relativ trocken und die Wolkendecke ist sehr dünn. Die Sonne kann durch diesen Schleier gut durchscheinen, obwohl es also offiziell bewölkt ist, ist es sehr warm.

Thomas Endrulat ist Leiter der Regionalzentrale des Deutschen Wetterdienstes in Potsdam. Der 51-Jährige wechselte 2011 nach Potsdam, vorher arbeitete er beim Wetterdienst in Leipzig.

Ist das ein Rekord für die Jahreszeit? 

So ein „Goldener Herbst“ kommt immer mal wieder vor. Zum Beispiel 1989 hatten wir um diese Zeit auch 22 bis 24 Grad Celsius.

Wie viel haben wir denn derzeit? 

Noch bis Mittwoch werden bis zu 21 oder 22 Grad erreicht. Danach geht es langsam runter, aber es bleibt für die Jahreszeit immer noch sehr warm.

Was wäre denn normal für Ende Oktober? 

Normal wären 11 Grad Celsius, das ist der statistische Mittelwert.  

 

Und in der Nacht? Müssen die Balkonpflanzen schon reingestellt werden, oder ist es noch mild genug? 

Allerdings! Wir haben zurzeit 7 oder 8 Grad in der Nacht, das sind Werte, die man um diese Jahreszeit tagsüber erwarten würde.

Kann man sagen, dass das ein verspäteter Altweibersommer ist? 

Nein, dafür ist es zu spät. Wenn, dann kommt der Ende September.

Und wie lange bleibt uns das frühlingshafte Wetter noch erhalten? 

Wir rechnen erst Ende nächster Woche mit Normalwerten. Davor ist eine Kaltfront nicht zu erwarten.

Die Fragen stellte Katharina Wiechers

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