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Grippewelle in Potsdam: Die Welle ebbt ab
Die diesjährige Grippewelle neigt sich dem Ende zu. Es wurden kaum noch Neuerkrankungen seit Ende März registriert. Und auch die Masernwelle aus Berlin schwappte nicht nach Potsdam über.
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Potsdam - Sie kam später als in den vergangenen Jahren und ebbte auch schnell wieder ab. Die diesjährige Grippewelle ist zumindest für die Potsdamer weitgehend überstanden. Wie Stadtsprecherin Christine Weber am Dienstag den PNN sagte, wurde in der Osterwoche nur noch eine Grippeerkrankung registriert. In der Vorwoche seien es noch acht Fälle gewesen, fügte sie hinzu.
Insgesamt erkrankten dem Gesundheitsamt zufolge 239 Potsdamer seit Jahresbeginn an Influenza. In Brandenburg waren es 2685 Fälle. Bundesweit registrierte die Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert-Koch-Instituts (RKI) seit Oktober vergangenen Jahres rund 64 000 Grippefälle – vor allem im Februar und Anfang März. Damit gilt die diesjährige Grippewelle im Vergleich zum Vorjahr als durchaus heftig. Grund dafür war unter anderem, dass der Impfstoff schlechter als erwartet schützte.
Nur ein Masernfall in Potsdam
Auch die in Berlin weiterhin grassierenden Masern haben Potsdam bislang nicht erreicht. Seit Jahresbeginn gab es hier nur einen Fall. Anders sieht es in den Landkreisen aus. Landesweit erkrankten in den vergangenen drei Monaten laut Gesundheitsministerium 79 Menschen an Masern. Betroffen sind vor allem die Kreise Barnim, Dahme-Spreewald, Havelland, Märkisch-Oderland, Oberhavel, Oder-Spree, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming. Allein in der letzten Märzwoche kamen drei neue Fälle hinzu.
Auch in Berlin legt sich die Masernwelle bislang nicht. Bis zum vergangenen Freitag wurden beim Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) insgesamt 925 Fälle seit Beginn des Ausbruchs im Herbst gemeldet. Zwar sank die Zahl der Neuerkrankungen. Dennoch sei es zu früh, von einem Abklingen der Welle zu sprechen, hieß es. Die meisten Erkrankungen stellten Ärzte in Neukölln fest.
Seit Wochen dauert die Masernwelle in der Hauptstadt an. Experten gehen davon aus, dass mit steigenden Temperaturen die Infektionszahlen bald sinken werden. Weil sich Masern per Tröpfcheninfektion verbreiten, dürften sich die Viren etwa in vollen Bussen und Bahnen im Winter besser verbreiten als im Sommer. Frisch mit Masern Infizierte sind zudem nur etwa eine Woche lang ansteckend. Unklar ist, wie viele Berliner insgesamt nicht gegen Masern immunisiert sind. Schätzungen gehen von fünf bis 30 Prozent aus, je nach Alter und Milieu. Dies bedeutet, dass vermutlich Hunderttausende nicht immun sind. (mit dpa)
Stefan Engelbrecht
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