ATLAS: Dilemma

Die Linke steckt in einem Dilemma. Die Partei ist überaltert, ihr sterben die Mitglieder und Stammwähler weg. Um dies auszugleichen, setzt die Linke auf eine demonstrative Öffnung hin zu Potsdams großer linksalternativer Szene und stellt wie bei ihrem Kreisparteitag plakative Fragen: Ein Potsdam nur für Besserverdienende und Preußen-Fans oder eine bunte Stadt, in der alle leben können? Man gibt sich kompromisslos, Schwarz-Weiß- Denken ist angesagt. Die Frage bei der Kommunalwahl in zwei Jahren wird sein: Reicht für die Linke ein fundamentaler Oppositionskurs, um sich erneut gegen die SPD zu behaupten und stärkste Kraft im Stadtparlament zu werden? Einige Vorzeichen sprechen dagegen: Potsdam boomt, viele Menschen ziehen in die Stadt, die sich auch die hohen Mieten leisten können, die Arbeitslosenquote liegt deutlich unter dem Landesschnitt. Da dürften die plakativen Slogans der Linken nicht unbedingt ankommen und eher zu einer Spaltung der Stadt beitragen, statt integrierend zu wirken.