Kommentar über die zunächst gestoppte neue Baumschutzverordnung: Diskussionsbedarf
Umweltschützer hatten davor gewarnt: Und fast hätten die Stadtverordneten die bisher strenge Potsdamer Baumschutzverordnung in wichtigen Punkten deutlich laxer gestaltet. Doch am Mittwoch entschieden sie nach Kritik der Grünen: Das Regelwerk muss erneut in den Fachausschüssen diskutiert werden.
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Umweltschützer hatten davor gewarnt: Und fast hätten die Stadtverordneten die bisher strenge Potsdamer Baumschutzverordnung in wichtigen Punkten deutlich laxer gestaltet. Doch am Mittwoch entschieden sie nach Kritik der Grünen: Das Regelwerk muss erneut in den Fachausschüssen diskutiert werden. Das ist richtig. Denn viele Bäume in Potsdam könnten mit den neuen Regeln ohne Genehmigung gefällt werden – und das in einer Stadt, in der gerade das viele Grün anziehend wirkt. Schräg war die Debatte bisher: Da erklärten Befürworter laxer Regeln, dass zum Beispiel Hausbesitzer nur mit weniger Baumschutz dazu animiert werden könnten, auch neue Bäume zu pflanzen. Mit den neuen Regeln aber könnten Eigentümer zunächst einmal Bäume drei Meter neben ihrem Haus ohne Genehmigung fällen – und müssten nicht einmal nachpflanzen. Und die Stadtverwaltung erklärte tatsächlich, mit der neuen Verordnung könne man Anträge schneller bearbeiten – was natürlich logisch ist, wenn es weniger Regeln gibt. Der Behörde ging es also auch um Entlastung – ob das der richtige Ansatz für eine Schutzverordnung für Bäume ist? Diskussionsbedarf gibt es also reichlich. Die Stadtverordneten sollten dabei alles tun, um einem allzu massiven Kahlschlag nicht Tür und Tor zu öffnen.
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