Landeshauptstadt: Doch kein Schiffsverkehr? Theaterschiff: Politik drängt auf Entscheidung
Innenstadt - Kein neues Land in Sicht für das Theaterschiff: Nachdem seit Monaten unklar ist, wo das Schiff künftig ankern soll, verlangt jetzt völlig überraschend das Bauamt auch noch eine Baugenehmigung für den Kahn. Das sagte Katharina Jantzen vom Bereich Stadterneuerung am Donnerstagabend im Kulturausschuss – und erntete großes Unverständnis.
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Innenstadt - Kein neues Land in Sicht für das Theaterschiff: Nachdem seit Monaten unklar ist, wo das Schiff künftig ankern soll, verlangt jetzt völlig überraschend das Bauamt auch noch eine Baugenehmigung für den Kahn. Das sagte Katharina Jantzen vom Bereich Stadterneuerung am Donnerstagabend im Kulturausschuss – und erntete großes Unverständnis. „Wir liegen hier seit 17 Jahren ohne eine solche, wir verstehen das überhaupt nicht“, sagte Theaterschiff-Vereinsvorsitzender Mathias Iffert. Jantzen berichtete, es sei zeitnah eine Begehung geplant, um festzustellen, ob es auch ohne Genehmigung ginge.
Seit Monaten wird im Kulturausschuss der Wegzug des Schiffs von der Alten Fahrt, die neu bebaut werden soll, diskutiert. Bisher konnte die Verwaltung keine klare Aussage zum künftigen Standort des „Sturmvogels“ machen. Zwar favorisiert die Stadt die Schiffbauergasse. Allerdings ist nach wie vor eine Konkurrenzschutzklausel im Vertrag mit dem dortigen Restaurantschiff „John Barnett“ ungeklärt, ebenso die Lärmbelastung für die Berliner Vorstadt. Außerdem müssten an der Schiffbauergasse Absprachen mit dem Unternehmen „Huckleberry’s“ getroffen werden, das direkt hinter der Maschinenhalle, wo das Theaterschiff hin soll, seine Ausleih-Flöße liegen hat. „Da hat dann nicht mehr die gesamte Flotte Platz,“ so Jantzen: „Es wird immer komplizierter.“
Dem Theaterschiff-Verein und den Stadtverordneten im Kulturausschuss dauert das alles mittlerweile zu lange. „Der Bauzaun kommt in wenigen Wochen, die Bäume sind abgeholzt, die Situation ist unwirtlich und unwürdig“, sagte Vereinschef Iffert. Auch Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg drängte auf Beschleunigung: „Die Verwaltung muss endlich einen realisierbaren Vorschlag unterbreiten.“ Der soll nun, so das einstimmige Votum, in vier Wochen dem Ausschuss vorgelegt werden.
Offenbar wird hinter den Kulissen aber an einer ganz anderen Lösung gearbeitet. Nach PNN-Informationen wird im Rathaus geprüft, ob das Theaterschiff nicht doch an der Alten Fahrt bleiben kann. Bis zum Ende der Baumaßnahmen an der Uferpromenade könnten durchaus zwei bis drei Jahre vergehen, in denen keine Anwohnerklagen wegen Lärmbelästigung zu erwarten seien, hieß es aus Verwaltungskreisen. Diese Zeit könne man nutzen, das Konzept des Schiffs der dann neuen Umgebung anzupassen und die Lärmemission einzuschränken – dann wäre ein Umzug nicht mehr nötig. Steffi Pyanoe
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