Aus dem Wirtschaftsleben: Doktoren als Bauträger

Hässlich und trist soll das Haus 1989 kurz nach der friedlichen Revolution ausgesehen haben: Die Kurfürstenstraße 19 war wie viele andere Gebäude in Potsdams Innenstadt äußerst baufällig. „Ein Flügel war sogar gesperrt“, erinnert sich Marc-Alexander Lehmann. Doch zusammen mit einem Dutzend seiner Kollegen wagte der Allgemeinmediziner die Sanierung des Hauses. So konnten heute vor genau 15 Jahren die ersten Arztpraxen in dem Gebäude öffnen, heute finden sich hier unter anderem Ärzte für Chirurgie, die Haut oder für spezielle Kinderkrankheiten. „Die meisten Ärzte hier kannten sich damals schon aus gemeinsamen Zeiten im Krankenhaus“, erinnert sich Lehmann. Daran habe sich bis heute kaum etwas geändert, nach der gemeinsamen Investition sei die Doktorengemeinschaft zusammen geblieben. Nur drei Praxen hätten in dem bekannten Ärztehaus am Rande des holländischen Viertels seit 1992 aus Altersgründen den Besitzer gewechselt. Die Konstanz scheint sich auszuzahlen: Lehmann schätzt, dass rund 1000 Patienten pro Tag den Weg in die Kurfürstenstraße 19 finden.

Den regelmäßigen Besuchern will das Ärztehaus zu seinem Geburtstag danken: Am Samstag findet zwischen 10 und 12 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Dabei sollen sich die Besucher in allen Praxen Vorträge anhören können. „Die Gesundheitsvorsorge steht dabei im Mittelpunkt“, so Lehmann. Etwa werde über Impfungen informiert, ebenso über Möglichkeiten Krankheiten wie Darm- oder Brustkrebs rechtzeitig zu bemerken. Andere Vorträge haben Titel wie „Keine Angst vor Operationen“. Ebenso wird zu Leiden wie Osteoporose oder dem Grauen Star gesprochen, sagt Lehmann: „So kann sich jede Praxis präsentieren.“

Doch der Tag der offenen Tür ist nicht der einzige Plan des Ärztehaus-Teams: Denn nächstes Jahr soll die Kurfürstenstraße 19 einen neuen Anstrich für seine Fassade erhalten. Sie wird wie 1992 gemeinsam finanziert und geschultert. HK