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Landeshauptstadt: Domizil für Klimaforscher

Vier Millionen Euro für Sanierung des ehemaligen Meteorologischen Observatoriums

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Vier Millionen Euro für Sanierung des ehemaligen Meteorologischen Observatoriums Von Günter Schenke Teltower Vorstadt - Für die Sanierung des ehemaligen Meteorologischen Observatoriums auf dem Telegrafenberg stehen rund 4,1 Millionen Euro zur Verfügung. Das teilten Forschungsministerin Johanna Wanka und der Vorstandsvorsitzende der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) Klaus-Dieter Licht gestern mit. In dem traditionsreichen Gebäude soll nach Ende der Restaurierung im Jahre 2006 das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) einziehen. Mit der Sanierung dieses Hauses endet ein langjähriges Provisorium für die PIK-Mitarbeiter, die derzeit in einem Behelfsgebäude auf dem Telegrafenberg arbeiten. Für sie entstehen moderne Arbeitsplätze einschließlich der notwendigen Infrastruktur. Dazu bedarf es umfangreicher funktionsgerechter Umbauarbeiten in dem denkmalgeschützten Gebäude. Vorgesehen ist die vollständige Erneuerung der haus- und fachtechnischen Infrastruktur sowie die Beseitigung vorhandener bautechnischer Mängel. Klaus-Dieter Licht: „Mit der durch Fördergelder finanzierten Sanierung des PIK wird nachhaltig in die weitere Wissenschafts- und Wirtschaftsstrukturentwicklung des Landes Brandenburg investiert.“ Das PIK sei ein wichtiger Bestandteil der in seiner Dichte und Qualität einmaligen Wissenschafts- und Forschungsregion Brandenburg-Berlin. Wie die ILB mitteilt, werden 2,04 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung über die Investitionsbank zugewendet, je 1,02 Millionen Euro steuern Bund und Land bei. Das Meteorologische Observatorium. zuletzt zum Deutschen Wetterdienst gehörig, hatte sich im Jahre 2000 aus dem Wissenschaftspark auf dem Telegrafenberg verabschiedet. Das Institut hatte bis zu seiner Schließung international beachtliche Leistungen erbracht und war berühmt für seine kontinuierlichen Messreihen. Das im Rahmen des „Königlich Magnetische-Meteorologischen Observatoriums “ im Jahre 1893 gebaute Institutsgebäude ist ein mehrstöckiger Backsteinbau mit einem 32 Meter hohen Beobachtungsturm. Die Pläne hierfür rühren von Paul Emanuel Spieker, dem Erbauer aller auf dem Berge befindlichen historischen Institute. Das Gelände für das meteorologische Observatorium liegt tiefer als der Sockel des benachbarten astrophysikalischen Observatoriums. Um trotzdem den für meteorologische Beobachtungen notwendigen Ausblick zu ermöglichen, musste der natürliche Höhenunterschied durch eine entsprechende Anlage des Gebäudes ausgeglichen werden. Die Höhe des Beobachtungsturmes ist so gewählt, dass die seine Plattform mit den höchsten Punkten des astrophysikalischen Observatoriums übereinstimmt. Früher gab es Dienstwohnungen und Arbeitsräume unter einem Dach. Die nördliche Hälfte des Gebäudes diente wissenschaftlichen Zwecken, während sich die Wohnungen auf der Südseite befanden. Zwischen den beiden Gruppen von Räumen befindet sich der Haupteingang und die Haupttreppe. Das Kunststück bei der Sanierung dürfte darin bestehen, eine ökonomische Raumverteilung der in hundert Jahren mehrfach geänderten Schnitte vorzunehmen, um den Bedürfnissen der PIK-Mitarbeiter zu entsprechen. In gewisser Weise wird durch den vorgesehenen Einzug des PIK die wissenschaftliche Tradition des Hauses fortgesetzt. Das PIK analysiert die potenziellen Auswirkungen der sich auf der Erde vollziehenden Veränderungen der Umwelt. Das Institut ist im Jahre 1992 gegründet worden.

Günter Schenke

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