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Landeshauptstadt: Domizil im Grünen

Zahl der Dauercamper in Brandenburg ist stabil

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Finowfurt - Sie mögen viel Grün, Ruhe und kaum Ortswechsel. Dauercamper in Brandenburg sind seit Jahren auf vielen Campingplätzen eine feste Größe, ihre Zahl relativ stabil. Auf zahlreichen Plätzen gebe es Dauercamper-Familien, die seit Jahrzehnten ihren Stammplatz haben, berichtet der Verband der Campingwirtschaft in Brandenburg mit Sitz in Finowfurt (Barnim). „20 Jahre Dauercamping auf ein und demselben Platz ist da keine Seltenheit.“ In dieser langen Tradition liege unter anderem ihr teilweise hohes Durchschnittsalter begründet.

„Allerdings zeichnet sich für die nächsten Jahre ein demografisch bedingter Generationswechsel bei den Dauercampern an“, weiß der Verband. Campingplatzbetreiber müssten darauf reagieren. Die Größe der Wohnwagen und die Bedeutung von Komfort und Ausstattung nähmen zu. Dauercamper nutzen Stellflächen von etwa 80 bis 120 Quadratmeter. Dem Verband gehören rund 60 der landesweit 170 Campingplätze an. „Klassische Dauercamper sind Großstädter“, sagt ein Verbandssprecherin.

Wegen der Ruhe und des vielen Grüns zieht es viele auf den Campingplatz Zeestrow-Havelkanal in Brieselang (Havelland), wie Betreiber Kurt Kautz meint. Ihre Zahl sei mit rund 100 auf dem ganzjährig geöffneten Platz stabil. „Viele kommen im Sommer zu uns, andere leben hier und fahren zur Arbeit.“ Der Platz liege günstig am Berliner Ring. „Die Dauercamper mögen den Stress in Berlin nicht und wollen die Großstadt bewusst hinter sich lassen.“

In der Mark mit ihren mehr als 3000 Seen „dauercampen“ vor allem die Brandenburger selbst, gefolgt von Berlinern und Sachsen. Eine genaue Zahl liegt nicht vor, da das Statistische Landesamt sie nicht ausweist und alle Übernachtungen auf Campingplätzen zusammenfasst.

Was für Berliner die Ostsee ist, ist für so manchen Dresdner der Senftenberger See, schätzt Horst Schnella, Leiter des Komfortcampingplatzes Senftenberger See in Niemtsch (Oberspreewald-Lausitz) ein. Die sächsische Landeshauptstadt sei nur eine knappe Autostunde entfernt, sagt er. Der Platz bietet 160 Stellflächen für Touristen sowie 185 für Dauercamper, die alle belegt sind. Die Urlauber gingen baden, suchten Pilze oder besuchten die Lausitzer Seenlandschaft.    Anfragen nach Stellplätzen verzeichneten in diesem Jahr beispielsweise die Campingplätze „Am Dreetzsee“ in Thomsdorf (Uckermark) und am Parsteiner See (Barnim). In diesem Jahr seien mehrere neue Verträge gemacht werden, sagt eine Sprecherin vom Parsteiner See. Etwa 15 der 230 Plätze für Dauercamper seien frei. In Thomsdorf sind alle Stellflächen belegt, der Platz 210 Tage im Jahr offen. „Manch ein Dauercamper war davon 180 Tage hier“, sagt ein Sprecher und sprach vom Wohnwagen als gewissermaßen zweiten Wohnsitz. „Erfreulich ist auch, dass wieder mehr junge Familien diese Urlaubsform für sich entdecken“, heißt es. Steffi Prutean

Steffi Prutean

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