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Von Henner Mallwitz: Donaureise

Triathlet Nils Frommhold will sich beim Europacup in Wien für den Weltcup in Frankreich qualifizieren

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Schwimmen in der Donau, Radfahren und Laufen auf einer Insel inmitten des zweitlängsten Stroms Europas: „Klingt romantisch“,sagt Nils Frommhold. „Aber wenn überhaupt, kann ich das erst am Sonntag so richtig genießen.“ Recht hat der Triathlet des Potsdamer Zeppelin- Teams, denn vor dem Vergnügen steht für ihn heute erst einmal jede Menge Arbeit an. Der Potsdamer startet in Wien beim Europacup über die Olympische Distanz und hat nur ein Ziel. „Mit einem Platz unter den besten Fünf oder Sechs könnte ich mich noch für den Weltcup qualifizieren.“ Der findet am 27. September im französischen Lorient statt und wäre für Frommhold nach der Teilnahme an der U 23-Weltmeisterschaft im kanadischen Vancouver ein weiterer und letzter Saisonhöhepunkt.

Vorerst hat der Zeppelin-Team-Sprecher, der sich nicht zuletzt durch seine Leistung in Kanada den Bundeskaderstatus sicherte, aber den Europacup in Wien ins Auge gefasst. Auf der Olympischen Distanz über 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen geht er als einziger Potsdamer an den Start. Nach seiner Ankunft gestern Mittag hatte er schon einige interessante Gegner im Hotel ausgemacht. „Hier sind einige aus dem Olympiateam, so dass es bestimmt ein hochkarätiges Rennen wird“, vermutet der Athlet, der am kommenden Mittwoch seinen 22. Geburtstag feiert.

Der Wettkampf in Österreich fällt laut Frommhold in den „Spätherbst der Saison“. Vom kraftlosen Blätterfallen kann bei dem blonden Hünen jedoch keine Rede sein. Er verlängerte selbst seine Saison und packte noch zwei Trainingslager drauf. „Das hat sich ausgezahlt, ich bin gut in Form“, schätzt er ein. Nicht zuletzt beim Sprint-Triathlon am vergangenen Samstag in Bordeaux stellte er das noch einmal unter Beweis: Über 750 Meter Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen kam er nach 54:17,91 Minuten als Sechster ins Ziel und platzierte sich damit noch vor Potsdams Olympiastarter Christian Prochnow, der als 19. in 54:54,66 die Ziellinie überquerte.

In jedem Fall konnte Frommhold die restliche Saison samt anstehender Europa- und Weltcups mit einem guten Gefühl angehen. Grund ist der zuerkannte Status als B-Bundeskader, der für ihn viele Vorteile mit sich bringt. „Das fängt mit der noch umfangreicheren Betreuung am Olympiastützpunkt in Potsdam an. Und da wird man ja schon von Hause aus sehr gut umsorgt“, weiß der Triathlet. „Ob umfangreichere physiotherapeutische Behandlung oder auch die Laufbahnberatung – da hat sich schon einiges verändert.“ Die mit dem Kaderstatus einhergehende Sporthilfe macht sich zudem im Portemonnaie des Athleten, der an der Uni Potsdam schon zwei Semester Volk- und Betriebswirtschaftslehre hinter sich hat, bemerkbar. „Vor allem freue ich mich aber darüber, dass ich ab der kommenden Saison mit den ganz großen deutschen Triathleten zusammen in die Trainingslager fahren darf“, sagt Frommhold. „Da kann ich bestimmt dem einen oder anderen über die Schulter schauen und jede Menge lernen.“

Doch vorerst steht heute das Europacup-Rennen an. Und das soll möglichst erfolgreich verlaufen, damit Frommhold morgen noch die Romantik genießen kann.

Henner Mallwitz

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