
© Andreas Klaer PNN/Andreas Klaer
Dorfladen, Café – und vielleicht auch Gemüsetausch: Marquardt hat einen neuen Treffpunkt
Im früheren Konsum an der Hauptstraße in Marquardt hat ein Dorfladen samt Café eröffnet. Inhaberin Melanie Valentin will ihn auch als Begegnungsstätte verstanden wissen.
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Melanie Valentin hat ihr neues Geschäft „einLaden“ genannt – und möchte damit gleich klarmachen, dass sich die Marquardter und Touristen vom Campingplatz eingeladen fühlen sollen. Früher war an der Hauptstraße 4 ein typischer Dorfkonsum. Jahrelang standen die Räume leer. „Begegnungsstätte“ nennt die 43-Jährige den Ort.
„Bei Zusammenkünften der Bürger und in Gesprächen auf der Straße oder in der Nachbarschaft hieß es immer wieder, dass wir im Ort einen Laden brauchen“, erzählt die Mutter dreier Kinder. Auch ein Café würde fehlen. Der Inhaber vom Landgasthof „Zum alten Krug“, der jetzt ihr Nachbar ist, habe sie animiert, das zu wagen.
Vielleicht kann ich ja beides miteinander verbinden – ein Laden und ein Café.
Melanie Valentin, Inhaberin „einLaden“, Marquardt
„Vielleicht kann ich beides miteinander verbinden – einen Laden und ein Café“, hat Valentin überlegt. Entstanden ist ein Geschäft, indem man sicher nicht den großen Wocheneinkauf erledigen kann, aber viele Dinge bekommt, die man auf die Schnelle mal braucht. Vom Mehl über Milch, Müsli, Cornflakes, Knäckebrot oder Fertiggerichte. Auch Süßigkeiten und Schokolade sind im Angebot, außerdem eine kleine Auswahl an Drogerieartikeln. Beim Einkauf der Ware achtet Valentin auf Angebote, um ihren Kunden Normalpreise anbieten zu können.

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Was es nicht gibt, sind Brot und Brötchen, Kühlware, Eier, Obst und Gemüse. Was Obst und Gemüse betrifft, hat Valentin für das nächste Jahr bereits eine Idee. Vor dem Lande will sie Tische aufbauen, auf denen die Marquardter ihr Obst und Gemüse aus eigener Ernte tauschen können. „Einer hat vielleicht zu viele Zucchini geerntet, hätte aber gern Tomaten“, so kann Valentin sich das vorstellen.
Bei ihrem Angebot legt Valentin großen Wert auf regionale Produkte. Sie freut sich, dass es ihr gelungen ist, mit einheimischen Produzenten Vereinbarungen abzuschließen. Von den Eisbuben bekommt sie Eis, Eistee und Getränke, der Lavendelhof liefert Marmelade. Aus der Brauerei Kessel und Kelle kommt das Bier, ein örtlicher Imker sorgt für den Honig. Aus Werder kommt der Kaffee, die Trauben für den Wein sind auf dem Marquardter Weinberg gewachsen. Die Partner hätten sie auch bei der Einrichtung unterstützt. Aus Werder hat sie die gebrauchte Kaffeemaschine bekommen. Die Eisbuben haben eine kleine Theke mit Pozetti-Behältern zur Verfügung gestellt.
Aktuell bestreitet Melanie Valentin die Begegnungsstätte allein. Am Wochenende kann sie sich auf zwei Aushilfen aus dem Ort verlassen.
Wie ein Wohnzimmer ist das Café eingerichtet. Etwas nostalgisch mit einem großen Teppich, die Kissen auf Fensterbank und Sofa kennt man aus Omas Einrichtung aus den 60ern. Es gibt eine Spiel- und Leseecke und ein Regal mit Dekoartikeln und kleinen Geschenken, die Valentin selbst gefertigt hat und auch verkauft.

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Gäste können hier gemütlich frühstücken. Für 7,50 Euro gibt es den „Schoriner Weg“. Die „Obstplantage“, zu der neben den süßen Sachen auch Wurst gehört, kostet 9,50 Euro. Wer nur etwas Kleines will, für den hat die Inhaberin ein Honig- oder Birchermüsli sowie Spiegelei mit Stulle oder eine orientalische Stulle mit hausgemachter Curry-Datte-Creme. Fünf bzw. 7 Euro muss man dafür ausgeben.
Die Kuchen – täglich drei bis vier – bäckt die Inhaberin selbst. Welche Sorten das sind, entscheiden Lust und Laune und saisonales Obstangebot.
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