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Landeshauptstadt: Dortustraße 65 gerettet

Erbpachtvertrag für Wohnprojekt ausgehandelt

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Innenstadt - Aufatmen für die Bewohner der Dortustraße 65: Das drohende Aus für das linksalternative Hausprojekt ist abgewendet worden. Gestern einigten sich der kommunale Wohnungsbauverbund Pro Potsdam und Konsens e.V. als Trägerverein des Hauses auf einen Erbbaurechtvertrag. Das teilte gestern die Stadtverwaltung mit, für die Sozialbeigeordnete Elona Müller die Verhandlungen moderiert hatte.

Demnach soll der Vertrag noch im März unterzeichnet werden, angestrebt sei eine Laufzeit von 66 Jahren. Gleichzeitig werde den Bewohnern die Option eingeräumt, das Haus nach zehn Jahren zu kaufen. Erbpacht-Modelle kommen bei Hausprojekten wie der Dortustraße häufig zum Einsatz, weil sie die Anfangsbelastungen für die Bewohner deutlich senken, weil der komplette Kaufpreis nicht sofort finanziert werden muss. „Ich bin froh, dass neben Waschhaus und Lindenpark nun auch dieses Projekt auf verlässliche Füße gestellt werden konnte“, sagte Sozialbeigeordnete Müller.

Nach ihren Angaben soll in dem Haus nicht nur gewohnt werden. So sei der Vertrag an ein Nutzungskonzept, das Angebote im Bereich Sozio- und Jugendkultur beinhalte, gebunden. Ebenso sollen in der Dortustraße kostengünstige Wohn- und Notübernachtungsmöglichkeiten für Jugendliche entstehen.

Die Schwierigkeiten der Dortustraße 65 waren im vergangenen Jahr öffentlich geworden. Das Haus gilt als eines der ältesten Alternativ-Projekte der Stadt. Ein zehn Jahre geltender Mietvertrag war 2007 ausgelaufen. Seit vergangenem Juni hatten sich die verbliebenen vier Bewohner und die Pro Potsdam um Mietschulden von bis zu 25 000 Euro gestritten. Gleichzeitig stand das Haus bereits zum Verkauf, in Zeitungsannoncen wurde das denkmalgeschützte Gebäude für ein Mindestgebot von 400 000 Euro beworben.

Entsprechend erleichtert klangen gestern die Reaktionen bei den Dortu-Bewohnern. „Es lohnt sich eben, für etwas zu kämpfen“, sagte Anja Falke, Sprecherin des Konsens-Vereins. In den kommenden Tagen werde das detaillierte Konzept des Hauses noch einmal überarbeitet und dann vorgestellt. Henri Kramer

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