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Landeshauptstadt: DREHBUCH

In Goethes „Faust“ geht der Protagonist einen Pakt mit dem Teufel ein. „Mephisto“ ist daher eine Metapher mit Doppelsinn.

Stand:

In Goethes „Faust“ geht der Protagonist einen Pakt mit dem Teufel ein. „Mephisto“ ist daher eine Metapher mit Doppelsinn. Denn im Film paktiert ironischerweise der den Teufel Spielende mit dem wahrhaft Bösen.

Der begabte, erfolgshungrige und exzentrische Theaterschauspieler Hendrik Höfgen will in Hamburg mit Gleichgesinnten „proletarisches Theater“ für breite Bevölkerungsmassen entwickeln. Er heiratet die aus dem Großbürgertum stammende Barbara Bruckner, behält aber seine dunkelhäutige Geliebte. Als Hitler Reichskanzler wird, weigert sich Höfgen im Gegensatz zu seiner Frau, Deutschland zu verlassen, weil er seine Kunst an die deutsche Sprache gebunden sieht. Einer Aufführung von Goethes „Faust“, in der Höfgen seine Paraderolle des Mephistopheles spielt, wohnt der preußische Ministerpräsident bei, der von der Vorstellung begeistert und fortan Höfgens Gönner ist. Der Schauspieler lässt sich immer mehr von den Machthabern instrumentalisieren, immer seine angebliche Politiklosigkeit vorschützend. So wehrt sich Höfgen nicht, als seine dunkelhäutige Geliebte des Landes verwiesen wird. Höfgens Aufstieg im Naziregime gipfelt, als er Intendant des Staatstheaters wird. Seine ehemaligen Freunde und Kollegen wenden sich nach und nach von ihm ab und auch der „Ministerpräsident“ zeigt Höfgen seine Grenzen auf, als dieser einem Freund helfen will und um Gnade für ihn bittet. Am Ende wird Höfgen unter den belustigten Augen des „Ministerpräsidenten“ im gleißenden Licht der Scheinwerfer durch das Berliner Olympiastadion gehetzt und ruft: „Was wollen die Leute von mir? Ich bin doch nur ein Schauspieler.“

Regie: István Szábo

Drehbuch: Péter Dobai und István Szábo

Darsteller: Klaus Maria Brandauer (Hendrik Höfgen), Krystyna Janda (Barbara Bruckner), Rolf Hoppe (Der „Ministerpräsident“)

Deutsche Premiere am 29. April 1981.

Andere Babelsberg-Filme dieser Zeit:

1973: Die Legende von Paul und Paula, Regie: Heiner Carow

1974: Jakob, der Lügner, Regie: Frank Beyer. Der einzige DDR-Film, der eine Oscar-Nominierung für den besten fremdsprachigen Film erhalten hat

1978: Sieben Sommersprossen, Regie: Hermann Zschoche

1980: Solo Sunny, Regie: Konrad Wolf, Wolfgang Kohlhaase

Der englische Regisseur Stanley Kubrick drehte Außenaufnahmen am Neuen Palais für seinen 1975 produzierten Kostümfilm „Barry Lyndon“. pee

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