Landeshauptstadt: Dreht sich die Welt ohne Geld?

Nachhaltiges und ökologisches Denken und Handeln steht nicht zuletzt nach den großen Protesten gegen Atomkraft und den Streit um den Stuttgarter Hauptbahnhof und das Projekt S 21 auch bei der Jugend wieder hoch im Kurs. Bereits seit 2004 werden in Potsdam und im gesamten Land Brandenburg die „Brandenburger Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationstage“ (Brebit) von verschiedenen Organisationen wie den Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie in Brandenburg organisiert. Besonders Kindern und Jugendlichen wolle man Wissen und Kompetenz vermitteln, um global zu denken und lokal zu handeln, heißt es von den Veranstaltern.

Die diesjährigen entwicklungspolitischen Tage, die am 11. November im Bürgerhaus am Schlaatz starten, beschäftigen sich vor allem mit der Finanzpolitik und der Nachhaltigkeit. Die Brebit orientiert sich bei ihren Jahresmottos an den Themen der Unesco-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Diese Themen sind inhaltlich mit den Millenniumsentwicklungszielen der Vereinten Nationen verknüpft. Unter dem Motto „Dreht sich die Welt auch ohne Geld?“ versuchen in diesem Jahr verschiedene Referenten gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in insgesamt 108 Projekten Antworten zu finden.

Potsdamer Jugendliche wollen sich bis Ende November mit Kinderarbeit, dem Entstehen von Rohstoffpreisen auf dem Weltmarkt und dem Überleben in Entwicklungsländern beschäftigen. Aber auch die Auswirkungen der raumgreifenden Industrialisierung auf die Natur wollen Potsdamer Teenager im Projekt „Der Brüllaffen-Blues oder der Wert biologischer Vielfalt“ ergründen. Begleitet werden die Projekte in Schulen, Jugendclubs und Bürgerhäusern von Diskussionen mit Experten, Filmvorführungen zu den jeweiligen Themen und einer landesweiten Abschlussveranstaltung, auf der Teilnehmer ihre Ergebnisse aus den Projekten präsentiert werden.

Die Brandenburger Entwicklungspolitischen Tage werden unter anderem vom Bundesentwicklungsministerium und dem brandenburgischen Bildungsministerium unterstützt und finanziell gefördert. Schirmherr der gut dreiwöchigen Projektreihe in der Mark ist Holger Rupprecht (SPD), Brandenburgs Bildungs- und Jugendminister. pbi