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Sport: Drei Biathleten vor Olympia positiv

Berlin - Eine gute Nachricht aus Russland bekam Wolfgang Pichler am Dienstagabend immerhin. Kurz nachdem der Biathlon-Weltverband mit der Meldung von drei positiven A-Proben von Athleten aus Russland und Litauen an die Öffentlichkeit getreten war, hatte der Trainer aus Oberbayern, der seit drei Jahren eine Auswahl russischer Biathletinnen betreut, zum Telefon gegriffen.

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Berlin - Eine gute Nachricht aus Russland bekam Wolfgang Pichler am Dienstagabend immerhin. Kurz nachdem der Biathlon-Weltverband mit der Meldung von drei positiven A-Proben von Athleten aus Russland und Litauen an die Öffentlichkeit getreten war, hatte der Trainer aus Oberbayern, der seit drei Jahren eine Auswahl russischer Biathletinnen betreut, zum Telefon gegriffen. Pichler wollte von seinem Verband wissen, ob eine seiner vier für Olympia qualifizierten Athletinnen unter Verdacht stünde. Am nächsten Tag konnte er vermelden: „Aus meiner Gruppe ist keine betroffen – von daher bin ich jetzt sauglücklich.“

Das war es aber auch schon mit den Glücksgefühlen für den 59-Jährigen und – vor allem – für die Olympiagastgeber, neun Tage vor der Eröffnungsfeier. „In meinen Augen ist das eine Katastrophe. Das ist ein großer Rückschlag für die Führung im russischen Biathlonverband, die wollte das unter Garantie nicht. Aber es ist auch ein herber Rückschlag für die Olympischen Spiele“, sagte er. Über eine endgültige Sperre der drei positiv getesteten Biathleten, bei denen es sich um zwei russische und einen litauischen Athleten handeln soll, wird erst nach Öffnung der B-Probe und nach Anhörung der Sportler entschieden.

In Moskau rief der aufgescheuchte russische Biathlonverband am Mittwoch umgehend eine Sondersitzung des dortigen Anti-Doping-Komitees ein. Eine Institution, die auch in der Vergangenheit reichlich zu tun hatte. Erst im Dezember war die russische Freestyle-Skifahrerin Anna Orlowskaja von ihrem Verband wegen eines Dopingvergehens für zwei Jahre gesperrt worden. Einen Monat zuvor hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur dem Moskauer Anti-Doping-Labor mit dem vorübergehenden Entzug der Zulassung gedroht und eine Verbesserung des Qualitätsmanagements eingefordert.

Vor den Winterspielen 2010 wurden fünf russische Langläufer – meist wegen Epo-Dopings – gesperrt. Und im Februar 2009, unmittelbar vor Beginn der WM in Pyeongchang, waren die russischen Biathleten Dmitri Jaroschenko, Jekaterina Jurjewa und Albina Achatowa gesperrt worden wegen positiver Tests beim Weltcupauftakt in Östersund.A. Morbach/PNN

A. Morbach, PNN

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