Landeshauptstadt: Drei Hufeisen für den Reitunterricht
Ritterfest beim Potsdamer Reitverein in der Drewitzer Straße / Qualität vom TÜV ausgezeichnet
Stand:
Waldstadt - Eigentlich wären die Besucher des Ritterturniers bei dem schönen Wetter lieber draußen geblieben. Doch wer sehen wollte, wie der edle weiße Ritter und der hinterhältige Schwarzgekleidete um die schöne Prinzessin kämpfen und dabei die Schwerter klingend aufeinandertreffen, der musste sich in die Halle des Potsdamer Reitvereins in der Drewitzer Straße begeben.
Die hatte am Wochenende das Showteam Excalibur gemietet und zeigte dort den Wettstreit der Ritter zu Pferde. Prinzessin Dajana mit der blonden Prachtmähne ist im Alltag die Frau von Showteam-Chef Nicki Pfeifer. Sie stammt aus einer Zirkusfamilie und ist das Herumreisen von Ort zu Ort gewöhnt. Das Team tritt vor allem bei Mittelalter-Märkten, bei Messen und Jubiläumsveranstaltungen auf. Dann bietet sich dem Auge wahrscheinlich eine buntere Kulisse als in der Potsdamer Reithalle, die viel Phantasie verlangte, wollte man an ein Ritterfest glauben.
Die Vorsitzende des Potsdamer Reitervereins, Ursula Zakrzewski, sah die ritterlichen Gäste trotzdem gern. „Sie bieten ein ordentliches Spektakel und machen gleich auch ein bisschen Werbung für unseren Verein“, meint sie. Die Miete für die Reithalle, die das Showteam zahlen müsse, „sei nicht der Rede wert“, erklärt die Vereinschefin, aber man könne jede finanzielle Unterstützung gebrauchen. Der Reitverein bekam zwar, seit Zakrzewskis Tochter Vera und ihr Mann Ralf Meyer das Gelände gekauft haben, einen sicheren Standort, aber der Erhalt von Gebäuden und Gelände habe seinen Preis und werde durch die Mitgliedsbeiträge nicht abgedeckt. 2006 habe man mit Hilfe von Fördermitteln und einem zinslosen Kredit alle Wasserleitungen erneuern können, die zuvor immer wieder durch Lecks Überschwemmungen bescherten. Jetzt gelte die Hauptsorge den Dächern, die bisher immer nur repariert aber nie komplett erneuert wurden.
Dennoch hat der Potsdamer Reitverein vom TÜV für Reitanlagen viel Lob bekommen, das in Form von Hufeisen ausgedrückt wird. Reitlehrerin Sigrid Gschwantner zum Beispiel, die mit ihren 65 Jahren die (Unterrichts-)Zügel noch fest in der Hand hat, verdiente sich drei Hufeisen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis bekam ebenfalls drei, das Schulpferd zwei, lediglich der alte Stall wurde als zu dunkel eingestuft. Gelobt wurde auch, dass alle Vereinsmitglieder gemeinsam den Stallbetrieb aufrecht erhalten und das alte Gemäuer auf Hochglanz bringen. Der Reitverein hat zurzeit 140 Mitglieder, 120 davon sind Kinder, die auf zwölf Schulpferden Reitsicherheit und sogar Turnierreife erlangen können. Auf die langjährige erfolgreiche Jugendarbeit ist Ursula Zakrzewski besonders stolz. In der Drewitzer Straße gibt es den Verein seit genau zehn Jahren.H. Dittfeld
H. Dittfeld
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: