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Von Kay Grimmer: Drei-Meter-Bambi an Glienicker Brücke

Stadt stellt Brücke zwischen Potsdam und Berlin in den Mittelpunkt der eigenen Bambi–Werbung

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Berliner Vorstadt - Die Glienicker Brücke steht im Mittelpunkt der stadtweiten Werbekampagne zur diesjährigen Bambi-Verleihung. Der Medienpreis des Burda-Verlags, der am 26. November in der Babelsberger Metropolis-Halle vergeben wird, thematisiert das 20-jährige Jubiläum des Mauerfalls. Die Brücke zwischen Berlin und Potsdam – Symbol der Trennung und Wiedervereinigung – soll am 26. November mit einer speziellen Beleuchtung auf die Gala aufmerksam machen, kündigte die Sprecherin der Stadt, Rita Haack, gegenüber den PNN an. Direkt neben der Brücke wird an der Villa Schöningen eine drei Meter hohe Bambi-Silhouette erstrahlen – eine Idee des Potsdamer Kulissenbauers Hans-Jürgen Deponte. Gebaut wird die glänzende Silhouette derzeit vom Art Department des Studio Babelsbergs. Die Beleuchtung der Brücke solle „geheimnisvoll und spannend“ werden – eine Reminiszenz an einstige Agenten-Austausch-Aktionen auf der Glienicker Brücke während des Kalten Kriegs. Beide Aktionen werden von der Stadt Potsdam unterstützt.

Auch auf den Plakaten, die die Stadt anlässlich der Bambi-Verleihung anfertigen lässt, wird neben dem Bambi die Glienicker Brücke als Symbol der Einheit zu sehen sein, sagte Haack. Die Werbebanner sollen auch an Händler und Gastronomen in der Stadt verteilt werden, die damit ebenfalls für die deutschlandweit beachtete Medienpreisverleihung werben können. Wie hoch die städtischen Ausgaben für die Werbung zur Bambi-Verleihung sind, vermochte gestern Nachmittag niemand genau zu beziffern. Als im Frühjahr diesen Jahres der Burda-Verlag und der Filmpark Babelsberg gemeinsam die Verleihung des Bambis in der Metropolis-Halle verkündeten, hieß es, dass sich Potsdam mit 50 000 Euro aus dem Marketing-Etat an der Finanzierung der Gala beteilige. Damit bleibt die brandenburgische Landeshauptstadt unter dem finanziellen Engagement der letzten Bambi-Gastgeberstadt Offenburg. Die Heimatstadt des Burda-Verlags hatte im vergangenen Jahr zum 60. Jubiläum des Medienpreises rund 80 000 Euro an kommunalem Geld in Aktionen investiert. Die Offenburger Oberbürgermeisterin Edith Schreiner selbst rief die Einwohner auf, das durch die Stadt kreierte Motto „Wir sind Bambi“ mit Leben zu erfüllen.

Die Verleihung des goldenen Rehkitzes gilt als eine der wichtigsten Medienpreis-Galas in Deutschland. Wenn am 26. November in der Metropolis-Halle am Filmpark Babelsberg zum 61. Mal die Bambis vergeben werden, erwarten die Veranstalter rund 800 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Showbusiness. Zwischen 15 und 17 Bambis sollen verliehen werden, der erste Preisträger wurde bereits vor einigen Tagen bekannt. Uli Hoeneß, Manager beim Fußball-Rekordmeister Bayern München erhält eines der goldenen Rehkitze für sein sportliches und wirtschaftliches Engagement.

Die für die Verleihung verantwortliche Chefredakteurin des Burda-Magazins „Bunte“, Patricia Riekel, erklärte gegenüber den PNN, im Mittelpunkt der Verleihung stünden anlässlich des Mauerfall-Jubiläums die „Helden der friedlichen Revolution“. Moderiert wird die Gala aus Babelsberg von der Ex-Eiskunstläuferin Katarina Witt und dem ARD-Sport- und Showmoderator Tom Bartels. Auch 2010 soll der Bambi aus der Babelsberger Metropolis-Halle kommen, erklärte Burda-Vorstandsmitglied und Wahl-Potsdamer Philipp Welte. Dieser hatte sich im Haus Burda schon seit Jahren dafür stark gemacht, den Medienpreis nach Potsdam zu holen. Die Verleihung kostet nach Angaben Weltes rund vier Millionen Euro. Der größte Teil werde über Sponsoren finanziert, das Land Brandenburg steuere 125 000 Euro aus der Filmförderung bei.

Mit der Bambi-Verleihung wird auch ein sozialer Träger in Potsdam gefördert. Im Rahmen der Benefiz-Aktion „Tribute to Bambi“ werden derzeit Spenden für das christliche Kinder- und Jugendwerk „Arche“ gesammelt, die in Drewitz kostenlose Betreuung und Mittagessen anbieten.

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