
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Drei Weihnachtsmärkte – drei Gesichter
Babelsberg warb mit Feuerspiel, das Krongut mit Wärme, in der City öffnete die Kapelle
Stand:
Niemand muss sich zerreißen, um über Potsdams Weihnachtsmärkte zu bummeln, auch wenn es an den Wochenenden immer gleich drei gibt. Als nächstes kündigt sich Sinterklaas am 11. und 12. Dezember im Holländischen Viertel an. Der City Weihnachtsmarkt bleibt schließlich jedem Liebhaber des blauen Lichterglanzes täglich bis zum 27. Dezember erhalten. Die Eisbahn kann vielleicht sogar noch im Januar belaufen werden. Und die kleine Kapelle, die am Sonntag um 12 Uhr mit Bläserklang und einer Ansprache von Stadtkirchenpfarrer Markus Schütte eröffnet wurde, lädt bis 23. Dezember zu besinnlichem Verweilen ein. Für Schütte dürfte es das letzte Mal gewesen sein, dass er die von ihm initiierte Einrichtung dem Weihnachtsmarktpublikum öffnen kann. Er wird – wie bekannt – sein Amt als Stadtkirchenpfarrer verlassen, da die evangelische Kirche Anstoß an seinem Lebenswandel nahm.
Der Böhmische Weihnachtsmarkt auf dem Weberplatz in Babelsberg wurde – wie die zehn Jahre zuvor – wieder nur am Wochenende ausgerichtet. „Es gab“, so schätzt Burkhard Baese, Sprecher der Aktionsgemeinschaft Babelsberg, „deutlich mehr Gäste auf dem Platz als im Vorjahr“. Schon 2009 war Besucherfülle angesagt, denn der Böhmische Weihnachtsmarkt gilt als einer der schönsten in Brandenburg. Die Minusgrade hielten die Kinder nicht davon ab, mit der Eisenbahn oder anderen Karussells ihre Runden zu drehen. Die Stippvisiten in der Weihnachtsmann- Werkstatt rissen nicht ab und die Kutsche war bei ihren Fahrten voll ausgebucht. Aktionsgemeinschaft und Marktausrichter Eberhard Heieck, Geschäftsführer der Firma Coex, die auch den City-Weihnachtsmarkt bestückt, hatten sich bei den insgesamt 110 Ständen große Mühe gegeben, das böhmisch-handwerkliche Element wieder stärker zu betonen. Die aktiven Handwerker waren im Platzinneren versammelt worden und dort konnte man dem Schmied und Kerzenzieher bei der Arbeit zuschauen oder beim Filzen selbst Hand anlegen, um nur einige Möglichkeiten zu nennen.
Zum besonderen Anziehungspunkt wurde an den Abenden die Feuershow, die nicht nur Kinderaugen leuchten ließ. Die Hirtenmesse in der Friedrichskirche war mit 350 Gästen außerordentlich gut besucht. Zur Unterstützung der frühkindlichen Musikerziehung in den Kitas kamen durch eine Sammlung 602 Euro zusammen, auch deutlich mehr als im Vorjahr (470 Euro).
Das Krongut lädt in diesem Jahr zu einem kleinen (nur 30 Stände), aber lauschigen Weihnachtsmarkt ein. Es gibt keine Dopplungen bei den Warenangeboten mehr, stattdessen ein großes beheiztes Zelt, in dem die Hausband „Alexis“ Musik macht. An den Wochenenden (Eintritt dann zwei bzw. ein Euro) gibt es besondere künstlerische Angebote, Märchenstunden, Basteln für Kinder, Mitmachangebote im Zinnfigurenkabinett und Weihnachtsmannbesuch. Auch der Haustierzoo ist eröffnet worden. Hella Dittfeld
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: