Sport: Drei wichtige Punkte für Platz zwei
Turbine Potsdam bezwang daheim den FCR Duisburg mit 6:1 und verschaffte sich so einen Vorsprung vor dem FFC Frankfurt
Stand:
Mit einem 6:1 (4:1)-Heimsieg über den FCR Duisburg verschaffte sich Turbine Potsdam am Mittwochabend im Kampf um Tabellenplatz zwei der Frauenfußball-Bundesliga etwas Luft gegenüber Verfolger FFC Frankfurt, der beim USV Jena nicht über ein 1:1 hinauskam. Antonia Göransson (7.), Genoveva Anonma (20.), Pauline Bremer (31.), Yuki Ogimi per Foulelfmeter (45.+2), Ada Hegerberg (74.) und Stefanie Draws (79.) sorgten vor 1840 Zuschauern für die Potsdamer Treffer, Dolores Silva (9.) hatte zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen. Nach der Partie vermeldete Turbine die Verpflichtung von Mittelfeldspielerin Julia Simic, die im Sommer für zwei Jahre vom FC Bayern München an die Havel wechseln wird (siehe Kasten).
„Der Gegner hat es uns heute zeitweise schwerer gemacht als Jena am Sonntag“, sagte Potsdams Coach Bernd Schröder nach der Partie. In der Tat. Turbine hatte in der 4. Minute Glück, als ein Kopfball Mandy Islackers von Torfrau Alyssa Naeher gerade noch so zur Ecke gelenkt wurde. Und nur zwei Minuten nach dem schnellen 1:0 durch Göransson nach einem Traumpass Anonmas erzielte der FCR den Ausgleich. Nach einem Fehlpass Ogimis rauschte Jennifer Oster rechts auf und davon, und ihr Zuspiel nutzte Silva zum 1:1. Anonma brachte Turbine wieder in Front, als sie nach Vorarbeit Göranssons noch drei Duisburgerinnen ausspielte und mit links flach einnetzte, und nun hatte Turbine den Gast mehr und mehr im Griff, obwohl das eigene Spiel von zahlreichen Stockfehlern vor allem im Mittelfeld geprägt war. Kurios sah der 3:1-Treffer aus, denn nach einem Göransson-Freistoß von rechts traf Bremer das Leder nicht optimal, doch der Ball hoppelte noch an der früheren Potsdamerin Christina Bellinghoven im FCR-Tor vorbei über die Linie. „Ich habe den Ball nicht ganz getroffen – aber egal“, sagte die in der vergangenen Woche erst 17 Jahre jung gewordene Mittelfeldspielerin, die in der Winterpause vom Turbine-Nachwuchs zur ersten Mannschaft kam und hier gleich zur Stammspielerin avancierte, nach ihrem zweiten Bundesliga-Tor überhaupt. Als Maren Mjelde im FCR-Strafraum durch Jacki Groenen von den Beinen geholt wurde, verwandelte Ogimi den Elfmeter kurz vorm Halbzeitpfiff sicher.
Nach dem Seitenwechsel sorgte Duisburg noch einmal für ein Achtungszeichen, als Lieke Martens Potsdams Lattenunterkante traf, dann aber sorgten Ada Hegerberg nach gutem Zuspiel Mjeldes und Draws nach einem Freistoß aus dem Gewühl heraus für den Endstand.
„Kompliment an Potsdam. Ich denke, mit diesem Sieg ist der Kampf um Platz zwei entschieden“, sagte Duisburgs Trainer Sven Kahlert nach dem Abpfiff. Zugleich bedankte er sich für die Unterstützung des finanziell angeschlagenen FCR, dem Turbine in der Halbzeitpause einen Scheck über 2000,66 Euro überreicht hatte. Potsdamer Spielerinnen hatten Trikots, Hosen und Töppen im Internet versteigert. Außerdem kauften Fans gestern zugunsten Duisburgs für 797,70 Euro Extra-Trikots im Stadion. „Wir hoffen, dass Duisburg weiter in der Liga bleibt“, sagte Schröder, der vor vorzeitigen Hoffnungen auf den erneuten Titelgewinn warnte. „Rein rechnerisch ist für uns auch noch der vierte Platz möglich“, so der Coach, dessen Team am Sonntag in Essen antritt.
Turbine: Naeher; Singer, Draws, Kemme; Bremer (75. Doorsoun), Hanebeck, Mjelde, Cramer (53. Evans); Göransson, Ogimi, Anonma (69. Ada Hegerberg).
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