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Landeshauptstadt: Dreibein Lea springt wieder herum Zwergschafe übernehmen Pflege des Winzerberges

Freudig blökend sprangen die zwölf Zwergschafe aus dem Transporter und machten sich sogleich über das lang aufgeschossene Gras her. In diesem Jahr setzt Petra Hermann, Inhaberin des Göhlsdorfer „Koboldshofes“, die genügsamen Tiere zum zweiten Mal auf der Wiese am Fuße des Winzerbergs ein.

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Freudig blökend sprangen die zwölf Zwergschafe aus dem Transporter und machten sich sogleich über das lang aufgeschossene Gras her. In diesem Jahr setzt Petra Hermann, Inhaberin des Göhlsdorfer „Koboldshofes“, die genügsamen Tiere zum zweiten Mal auf der Wiese am Fuße des Winzerbergs ein. Munter grasend verleihen sie ihr bis Herbst das Aussehen eines „englischen Rasens“. Bei den Schafen handelt es sich um die selten gewordenen Skudden, die bereits seit 2000 Jahren gezüchtet werden und inzwischen auch in Deutschland wieder Freunde finden.

Den Schafeinsatz hat Peter Räsch vorbereitet, der dem Vorstand des Bauvereins für die Wiederherstellung des friderizianischen Weinberges hinter dem Triumphtor an der Schopenhauerstraße angehört. Eigentlich ist er am Winzerberg für die Holzarbeiten zuständig, doch durch die Schafe gewinnt der Verein kostenlose Landschaftspfleger und muss die Wiese nicht selbst in Ordnung halten. Außerdem wurden die Tiere schon im Vorjahr zu Publikumslieblingen und warben so auch für das Vorhaben des Winzerbergvereins.

Als die Skudden gestern auf einigen G8-bedingten Umwegen anrollten, war selbstverständlich die gestrenge Schlösserstiftung als Eigentümer des Weinbergs zur Stelle. Der stellvertretende Gartendirektor Dr. Jörg Wacker überreichte eine Vereinbarung, die einige Auflagen zum Schutz der beiden uralten, aus der Lennézeit stammenden Plantanen und des Terrassenmauerwerks enthält. Das muss sein, aber dennoch freut sich Wacker über die Schafe. Sie sind für ihn ein Ausdruck der Lennéschen Landschaftsgestaltung, die stets das Schöne mit dem Nützlichen, also Viehhaltung und gärtnerischer Produktion, verband.

Wer die Schäfchen näher betrachten will, hat dazu bereits am Samstag, 2. Juni, 10 Uhr Gelegenheit. Dann findet wie jeden ersten Sonnabend im Monat die nächste Baustellenführung über den Winzerberg statt. Außerdem sollen, so Räsch, die zierlichen Skudden zu Stars der diesjährigen Schlössernacht werden. Am Winzerberg wird ihre Präsentation dann mit zwei Informationsveranstaltungen über Zucht und Haltung verbunden. Bei diesen Gelegenheiten wird neben den niedlichen Jungtieren sicher Dreibein Lea die Blicke auf sich ziehen. Nach einem Beinbruch, der nicht wieder verheilte, sollte es getötet werden. Das brachte Petra Hermann nicht übers Herz. Sie ließ den Unterschenkel des Tierchens amputieren, das den Eingriff gut überstand und jetzt wieder ebenso munter umherspringt wie seine vierbeinigen Artgenossen. E. Hoh

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