Landeshauptstadt: Dreimal Drillinge
Potsdam hat zwei Drillingspärchen mehr, drittes wird erwartet / Stadt: Gute Betreuung ist „Herzugsgrund“
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Innenstadt – Über die Tagesmutter sind sie besonders froh: „Ohne sie wüssten wir gar nicht, wie wir das machen sollten“, sagt Kerstin Lankenau, die am 6. Februar Mutter von Drillingen geworden ist. Gestern Vormittag wurde sie zusammen mit einer weiteren frisch gebackenen Drillingsfamilie von Elona Müller, der Beigeordneten für Soziales, Jugend und Gesundheit, im Garten des Stadthauses empfangen.
Die Elternschaft hat bei Kerstin und Andreas Lankenau zwar einige Pläne umgeworfen. Glücklich wirken sie trotzdem. Mit ihrem Skandinavistik-Studium macht die gelernte Krankenschwester momentan Pause. Ihr Mann Andreas dagegen arbeitet bereits wieder: Im neu eröffneten Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik in Golm. Erst im Dezember war das Paar aus München nach Potsdam gezogen – „der Arbeit wegen“, wie der Biochemiker erklärt. Für die Landeshauptstadt hätten sie allerdings bisher kaum Zeit gefunden: „Wir haben noch nicht mal Sanssouci gesehen“, sagt Andreas Lankenau.
„Mir war wirklich schlecht“, erinnert sich Kerstin Lankenau an den Arzttermin, bei dem sie erfuhr, dass der Kinderwunsch gleich dreifach in Erfüllung gehen wird. Zur Welt gekommen sind die Drillinge dann neun Wochen vor dem Termin – per Kaiserschnitt.
Auf diesem Weg kamen auch Ewa, David und Aaron zur Welt – drei Wochen nach den Lankenau-Drillingen, am 28. Februar. Die beiden aus Moldawien stammenden Eltern wollen die ersten zwei Jahre mit den Kindern zuhause bleiben. Es sei schon anstrengend, gibt Natalia Pertu zu: Besonders stressig seien die Nächte, in denen die Kleinen alle drei Stunden gefüttert und gewickelt werden müssen. Aber die Englischlehrerin ist glücklich: „Ewa singt immer“, erzählt sie. „Ich bin sehr stolz auf meine Familie“, sagt Ion Ivanov, der Drillingsvater.
Auch Ivanov und Pertu werden von einer Tagesmutter unterstützt. Es handelt sich dabei um einen gesetzlichen Anspruch im Land Brandenburg, betont Jugendamtsleiter Norbert Schweers. Krippenplatz und Tagespflege seien gleichgestellt. Wenn bestimmte Voraussetzung erfüllt sind, haben die Eltern von Kindern bis drei Jahre einen Anspruch darauf. Der Elternbeitrag sei derselbe, egal ob eine Tagesmutter oder Krippe gewählt wird, so Schweers. Diese Brandenburger Regelung sei ein „Herzugsgrund“, berichtet der Jugendamtsleiter: „Viele Eltern informieren sich darüber vorher bei uns.“ Für die Stadt sei ein Krippenplatz aber teurer. Im Jahr 2007 werden laut Elona Müller noch einmal Drillinge in Potsdam erwartet. 1480 Kinder seien 2006 hier zur Welt gekommen, „Tendenz steigend“. Die Sozialbeigeordnete hofft, dass es in diesem Jahr vielleicht 1500 werden.
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