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Standort der neuen Synagoge in der Potsdamer Innenstadt.

© Andreas Klaer

Streit um Synagogen-Neubau in Potsdam: Dringender Appell von Oberbürgermeister Mike Schubert

Im Streit um den Bau einer Synagoge in Potsdam hat sich jetzt der Oberbürgermeister eingeschaltet. Er fordert die Gemeinden auf, mit dem Bau zu beginnen. Zudem kritisiert er die CDU scharf.

Potsdam -  Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert hat sich am Samstag ausdrücklich für den Neubau einer Synagoge in Potsdam ausgesprochen. Nachdem die Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam (JGSP) die Vereinbarung zum Synagogenbauprojekt mit der Synagogengemeinde und dem Land Brandenburg aufgekündigt hat, appelliert er an die jüdischen Gemeinden, gemeinsam mit dem Land Brandenburg die noch offenen Fragen rasch zu klären, um mit dem Neubau beginnen zu können. 

Hintergrund ist ein Streit zwischen den am Neubau-Projekt beteiligten jüdischen Gemeinden um die Architektur sowie einen gemeinsamen Ansprechpartner.

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Synagogenbau endlich beginnen

Potsdams jüdische Mitbürger müssen seit Jahren mit einem Provisorium leben, welches weder für das religiöse Leben, noch als Begegnungsort geeignet ist und auch nicht den Sicherheitsanforderungen entspricht. "Der Neubau muss endlich begonnen werden, damit Potsdam wieder eine Synagoge erhält. Deswegen habe ich es ausdrücklich begrüßt, dass die rot-schwarz-grüne Landesregierung mit der verantwortlichen Kulturministerin Dr. Schüle, endlich auf einen Baubeginn drängt", erklärte Schubert am Samstag. Jüdisches Leben soll seinen Platz bald wieder sichtbar in der Mitte der Stadt haben – es gehört in kein Provisorium“, so der Oberbürgermeister. 

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD).
Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD).

© Andreas Klaer (Archiv)

Verärgerung über CDU

Darüber hinaus macht Schubert seinem Ärger darüber Luft, dass der jahrelange Streit um die Synagoge jetzt von der Potsdamer CDU parteipolitisch aufgeladen wird. Wie berichtet hatte die CDU-Fraktion Matthias Platzeck (SPD) in einer Pressemitteilung attackiert, weil sich dieser zum Streit um den Neubau geäußert und Ud Joffe, Vorsitzenden der Synagogengemeinde, für seine Agieren bei dem Projekt scharf kritisiert hatte. Joffe hatte viele Jahre als Beauftragter für beide Gemeinden gesprochen. Die Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam hatte ihm aber Anfang des Jahres 2020 öffentlich das Vertrauen entzogen. Joffe sieht sich dennoch weiterhin als legitimen Bevollmächtigten an 

"Es war immer Konsens in der Potsdamer Politik, den Synagogenneubau gemeinsam voranzubringen. Dass die Potsdamer CDU-Spitze jetzt mit Alt-Ministerpräsident Matthias Platzeck nun ausgerechnet den Mitinitiator des von der früheren rot-schwarzen Landesregierung im Jahr 2003 initiierten und vom Land finanzierten Synagogenneubaus attackiert, ist völlig unverständlich", so Mike Schubert.

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