Landeshauptstadt: Drogendealer im Brennpunkt
Polizeiliche Kriminalstatistik 2004: Rückgang angezeigter Straftaten bei steigender Aufklärungsquote
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Polizeiliche Kriminalstatistik 2004: Rückgang angezeigter Straftaten bei steigender Aufklärungsquote Trotz eines historischen Höchststandes von 59,3 Prozent bei der Aufklärung von Straftaten im Schutzbereich (SB) Potsdam im vergangenen Jahr, zählt die Landeshauptstadt weiterhin zu dem „Schwerpunkt schlechthin bei der Drogenkriminalität im Land Brandenburg“. Das erklärte bei der gestrigen Präsentation der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) 2004 der Leiter der Kriminalpolizei des SB Potsdam, Kriminalrat Dirk Volkland. Durch die Nähe zu Berlin und die städtische Struktur habe sich hier ein Netz vor allem von Kleindealern bis hin zu Händlern der mittleren Ebene, die Drogen im Wert von mehreren tausend Euro umsetzen, entwickelt. Der Schwerpunkt des illegalen Handels in Potsdam liege auf Cannabisprodukten, die meist aus Holland über Berlin in die Stadt kommen würden, so Volkland. Von 521 bekannt gewordenen Drogendelikten 2003 stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 566. Eine eigens zur Bekämpfung der Drogenkriminalität gegründeten Ermittlungsgruppe in Potsdam, die schon 2004 erfolgreich arbeitete, soll auch in diesem Jahr dazu beitragen, „das hier bestehende Dunkelfeld aufzuhellen“, so Volkland. Doch auf die gesamte PKS von 2004 bezogen, betrage der Anteil der Rauschgiftkriminalität nur fünf Prozent. Insgesamt bilanzierte Polizeidirektor Ralf Marschall, Leiter des SB Potsdam, eine positive Entwicklung für die Stadt Potsdam. Bei wachsender Bevölkerung sind die angezeigten Straftaten seit 2000 um 12,4 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum konnte die Aufklärungsquote um 8,7 Prozent verbessert werden. Um 2,4 Prozent sind die registrierten Straftaten von 23291 im Jahr 2003 auf 22732 im Jahr 2004 gesunken. Marschall begründete dies vor allem durch die hohe Konzentration von Streifenwagen, von denen fünf ständig in der Stadt unterwegs seien. Hinzu komme eine erhöhte Bereitschaft bei den Bürgern, beobachtete Delikte sofort bei der Polizei anzuzeigen, was die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Zugriffs erhöhe. Deutliche Rückgänge sind bei Rohheitsdelikten von 2182 (2003) auf 2009 (2004) zu verzeichnen. Obwohl auch die angezeigten Diebstähle von 11046 (2003) auf 10842 (2004) zurückgingen, nimmt diese Deliktgruppe mit 48 Prozent den größten Anteil ein. Vor allem Ladendiebstähle wurden im vergangenen um fast ein Viertel weniger gemeldet. Doch Volkland sieht hier keinen Rückgang sondern weniger Anzeigen seitens der großen Einkaufszentren, die Diebstähle häufig intern regeln würden. Bei der Gewaltkriminalität ist mittlerweile jeder zweite Täter, aber auch jedes zweite Opfer jünger als 21 Jahre, was durch die Beschränkung von Täter und Opfer auf die Altersgruppe der Heranwachsenden begründet wurde. Für 2005 liegen die Schwerpunkte der Polizeiarbeit auf einer weiteren Reduzierung der Delikte und einer Stabilisierung der Aufklärungsquote im Schutzbereich.
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