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ATLAS: Druckausgleich

Thorsten Metzner über die SPD und ihren OB

Stand:

Oberbürgermeister Jann Jakobs scheint wahrlich nicht zu beneiden. Da musste man in den letzten Wochen den Eindruck gewinnen, dass städtische Ämter ihm auf der Nase herumtanzen. Da steht das von ihm geführte Rathaus wegen eklatanter Missstände in Bau- und Denkmalverwaltung extrem unter Druck. Da weiß jeder in dieser Stadt, dass es mit seiner Beigeordnetenriege nicht gerade zum Besten bestellt ist. Und nun noch das: Jetzt scheinen ihn auch die eigenen Genossen unter Druck zu setzen, ja ins Visier zu nehmen, indem sie auf weitere Aufklärung der Hintergründe der illegal sanierten Villa Gericke drängen. So muss es aussehen. Aber ist es wirklich so? Oberbürgermeister Jakobs – dies wird oft vergessen – steht auch von innen extrem unter Druck. Die Verwaltung erwartet, dass er sich vor sie stellt, dass er sie gegen das Trommelfeuer in Schutz nimmt. Um die Missstände im Rathaus wirklich beseitigen zu können, um die Umstrukturierung durchzusetzen, braucht Jakobs nach innen eine Legitimation – und das ist der Druck aus dem Stadtparlament allemal. Das gilt auch, so verläuft Politik, wenn er von den eigenen Genossen kommt. Und für den ambitionierten Jung-Sozi Mike Schubert gilt offenbar die alte Feldherren-Regel: Manchmal ist Angriff die beste Verteidigung.

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