zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Drucken der Zukunft

Kinder experimentierten in der Stadt-und Landesbibliothek mit der neusten 3D-Technik

Stand:

Das Geräusch erinnert ein bisschen an den berühmten Roboter R2-D2 aus dem Film Star Wars. Auf einem Tisch steht ein kleines hölzernes Kastengestell, das surrende mechanische Laute von sich gibt. In dem Kasten liegt eine blaue Platte, auf der ein langer roboterähnlicher Arm mit schnellen Bewegungen sonderbare Formen auf den Untergrund zeichnet. Eine Menge Kabel sind mit einem Computer verbunden. Auf dem Bildschirm sind seltsame geometrische Formen zu sehen. Gespannt und neugierig verfolgen Kinder das Geschehen in der Kiste.

Was da in der Jugendetage der Stadt-und Landesbibliothek Potsdam die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich zieht, ist kein Roboter, wie man ihn aus Filmen oder dem Fernsehen kennt. Bei dem Gerät handelt es sich um einen ungewöhnlichen Drucker, einen 3D-Drucker.

„Mit dem 3D-Drucker kann man beliebige Objekte in dreidimensionaler Form ausdrucken“, erklärt Mario Parada vom Wissenschaftsladen Potsdam. In einem Workshop stellte er am Mittwoch die neuste Technik vor. Dabei konnten Kinder und Jugendliche Plastikförmchen entwerfen und anschließend in 3D drucken. Die Veranstaltung war der Auftakt einer neuen kreativen Reihe mit dem Titel „FabLab“, das für Fabrication Laboratories, auf deutsch Fabrikationslabor, steht. Einmal pro Monat sollen Kinder und Jugendliche der „FabLab“ in verschiedenen Workshops die Möglichkeit haben, mit moderner Technik zu basteln und zu experimentieren.

„Das Gerät kann die verschiedensten Formen drucken“, sagt Parade. Zur Illustration zeigt er auf ein kleines Plastikteilchen unter einem Stuhl. „Vor allem zur Herstellung von Ersatzteilen wie diesem ist er super geeignet.“ Außerdem reicht er kleine Zahnräder sowie einen kleinen Lampenschirm herum. Mit Geduld und Ruhe erklärt er den Kindern, wie der Drucker arbeitet.

„Das ganze funktioniert ähnlich wie bei einer Heißklebepistole“, erklärt Parade. Für das Verfahren wird besonderer Biokunststoff aus Maisstärke verwendet. Das Plastik wird durch eine Düse gedrückt und dabei auf 200 Grad erhitzt. Anschließend wird das flüssige Material in vielen kleinen Schichten auf die blaue Platte aufgetragen. Durch das wiederholende Auftragen wächst die Form in die Höhe. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis das gewünschte Objekt in dreidimensionaler Form fertig geschichtet ist. Mit einem speziellen Programm entwerfen die Kinder am Computer geometrische Formen. Wie bei einem normalen Drucker werden die Entwürfe an das Gerät geschickt und gedruckt.

Am Ende des Workshops halten die Kinder ihre selbstenworfenen 3D-Formen in der Hand. Mit Begeisterung berichten sie: „Ich finde den 3D-Drucker sehr spannend“, erzählt der 13-jährige Christoph. „Ich bin hier, weil ein Freund mir von dieser Methode erzählt hat und ich neugierig war.“ Auch der siebenjährige Frohwin ist begeistert: „Ich finde diese Technik total cool. Mein Papa hat mir das schon einmal im Internet gezeigt.“ J.Fechner/L.Berg

J.Fechner, L.Berg

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })