Landeshauptstadt: Duell beschert CDU Mitglieder

Potsdam/ Werder - Der Machtkampf zwischen Potsdams CDU-Kreischefin und Bundestagsabgeordneten Katherina Reiche und der kürzlich zurückgetretenen Partei- und Fraktionschefin der brandenburgischen CDU, Saskia Ludwig, beschert der Partei ungewöhnlich großen Zulauf. Wie berichtet soll eine Mitgliederversammlung am morgigen Freitag in Werder entscheiden, ob Reiche oder Ludwig als Direktkandidatin für die Bundestagswahl im Potsdamer Wahlkreis 61 antreten wird – für beide Frauen geht es um die politische Zukunft. Just vor diesem entscheidendem Termin ist für zwei Sitzungen der Kreisvorstände in Potsdam und Potsdam-Mittelmark nach PNN-Informationen angekündigt, dass mit Dutzenden Anträgen auf Aufnahme in die CDU gerechnet werden muss – sowohl aus dem Ludwig- wie auch aus dem Reiche-Lager sollen die Neu-Mitglieder kommen.

Ob die Antragsteller in die Union aufgenommen werden, muss jeweils der Vorstand entscheiden. Laut dem Geschäftsführer der mittelmärkischen CDU, Rudolf Werner, sei die Neuaufnahme von Mitgliedern vor einer Kampfkandidatur „ein üblicher Vorgang“. Werner, aber auch sein Potsdamer CDU-Kollege Karl-Heinz Kollhoff konnten zur Zahl der möglichen Neu-Mitglieder keine Angaben machen.

Unterdessen wird die Öffentlichkeit die Versammlung am Freitag im Schützenhaus von Werder nur eingeschränkt beobachten können. Nur für bis zu 20 Journalisten werde in dem Haus ein separater Raum eingerichtet, in den das Mitgliedertreffen per Kamera übertragen werde, sagte Werner. Der Grund sei Platzmangel. Gerechnet werde mit mehr als 400 Teilnehmern aus Potsdam, Potsdam-Mittelmark und Teilen Teltow-Flämings.

Allgemein wird ein knapper Ausgang der Abstimmung erwartet. Für Ludwig gilt eine Mehrheit aus ihrem mittelmärkischen Kreisverband als relativ sicher. Reiche muss nach PNN-Informationen dagegen bangen, da sich in Potsdam die CDU- Ortsverbände Babelsberg, Am Stern und Golm mehrheitlich Ludwig zuneigen sollen. Dagegen soll der mitgliedsstarke Ortsverband Innenstadt/ Nord mehrheitlich hinter Kreischefin Reiche stehen.HK