
© Jan Kuppert
Von Ingmar Höfgen: Duisburg erneut Pokalschreck
Turbine Potsdam unterlag im Pokal-Halbfinale mit 0:1 (0:0)
Stand:
Erneut sind die Turbine-Fußballerinnen im DFB-Pokal am FCR Duisburg gescheitert. Nach dem 0:7 im letztjährigen Finale in Berlin unterlagen sie am Ostersonnabend im Halbfinale mit 0:1 (0:0). Damit endete nach knapp elf Monaten die niederlagenfreie Serie der Turbinen. Jetzt können sich die Frauen von Trainer Bernd Schröder auf die Verteidigung ihrer Titel in der Meisterschaft und der Champions League konzentrieren. Bereits morgen empfangen sie um 18 Uhr im Karl-Liebknecht-Stadion keinen geringeren als den anderen Pokalfinalisten USV Jena zum Nachhol-Punktspiel.
Das Tor des Tages erzielte Duisburgs Nationalspielerin Linda Bresonik, die sich in der 62. Minute im Mittelfeld den Ball schnappte, nicht energisch genug gestört wurde und aus halblinker Position ins rechte untere Eck traf. „Da müssen wir blocken“, sagte Schröder nach dem Spiel, gestand aber auch, dass Duisburg das eine, entscheidende Tor besser gewesen sei. „Bei zwei Mannschaften, die sich auf Augenhöhe begegnet sind, hat die Tagesform entschieden“, so Schröder.
In einem typischen Pokalspiel fanden die Potsdamerinnen nie zu ihrem Rhythmus. Schon nach fünf Minuten hatte Torhüterin Anna Sarholz Glück, als ein Schuss von Inka Grings an den Pfosten klatschte, nach neun Minuten entschärfte sie einen Schuss von Jennifer Oster. Nur selten ging es bei den Gästen so schnell nach vorn wie in der elften Minute, als Anja Mittags Durchbruch erst in letzter Sekunde gestoppt wurde. Jennifer Zietzs Schuss striff wenig später knapp übers Dreiangel.
Insgesamt brachten die Gäste in der Offensive zu selten direkte, zwingende Aktionen zustande. Bis auf zwei, drei Spielerinnen, darunter Viola Odebrecht und Sarholz, hätten die Spielerinnen nicht zu ihrer Form gefunden, sagte Schröder, der dafür auch keine Erklärung fand. Möglicherweise habe der Kreuzbandriss bei Monique Kerschowski am Sonntag gegen Hamburg auch seine Nachwirkungen in den Köpfen hinterlassen.
Das Spiel verflachte mit zunehmender Zeit, auch Duisburg fiel nicht mehr viel ein. Einzig Mittag beschäftigte die Duisburger Keeperin Ursula Holl noch mit einem Schuss von der Strafraumgrenze (31.).
Nach dem Wechsel brachte Schröder Spielmacherin Fatmire Bajramaj für U19-Nationalspielerin Tabea Kemme, aber auch sie konnte den gewohnten Turbine-Turbo nicht anwerfen. Stattdessen hatten die Gäste zwei brenzlige Situationen zu überstehen, ehe Bresonik die FCR–Führung erzielte. Aber auch der Rückstand weckte die Potsdamerinnen nicht mehr recht auf. Zwar legten sie kämpferisch eine Schippe drauf, fanden aber nicht die richtigen Mittel im fremden Stadion, um sich doch noch in die Verlängerung zu retten.
„Eine Niederlage ist bei uns kein Alltag. Ich hoffe, dass es uns nicht belastet“, blickte Schröder lieber nach vorn – und hofft das auch von seinen Spielerinnen.
Turbine: Sarholz; Schmidt, Peter, Henning; Odebrecht, Zietz, Keßler, Schröder (85. Draws); Kemme (46. Bajramaj), Mittag, Nagasato (63. Wich).
Ingmar Höfgen
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