Sport: Duisburg kommt
Babelsberg 03 erwartet in der 1. DFB-Pokalrunde den traditionsreichen Bundesliga-Aufsteiger
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Muss es denn tatsächlich immer der FC Bayern sein, auf dessen Zulosung die insgesamt 32 Gastgeber der 1. Hauptrunde im Wettbewerb um den DFB-Pokal angeblich jahrein, jahraus hoffen? Nein, stellt Nulldrei-Trainer Rastislav Hodul klar und begründet dies wie folgt: „Wir freuen uns einfach, auch in diesem Jahr wieder in diesem Wettbewerb mitspielen zu können. Gegen den MSV Duisburg können sich die Spieler wie im Vorjahr gegen Rostock und Stuttgart beweisen. Das Stadion wird wieder voll. Die Regionalliga hat für uns jedoch Priorität.“ Nationaltorhüterin Silke Rottenberg ermittelte vorgestern um 23.51 Uhr im ZDF-Sportstudio diesen Gegner.
Ist vom MSV Duisburg die Rede, kommen unweigerlich Erinnerungen an den 5. August vor sechs Jahren auf. Babelsberg 03 gewann an diesem Tag als Zweitliga-Aufsteiger sein erstes Heimspiel vor 7100 Zuschauern mit 3:1. Wenig später folgte als fußballerischer Gipfelpunkt der Andrejew-Ära das schon zur Legende gewordene 3:2 über den 1. FC Union Berlin. Ähnliche Niedergänge, wie sie sich anschließend in Fußball-Babelsberg vollzogen, kennt das Gründungsmitglied der Bundesliga zur Genüge. Als der Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet 1986 umfassende sportliche und wirtschaftliche Probleme bekam, Spiel um Spiel verlor und in die damals drittklassige Oberliga abstieg, kamen schließlich nur noch einige hundert Besucher ins damalige Wedaustadion.
Der dreimalige DFB-Pokalfinalist (1966, 1975, 1998) hatte in Bernard Dietz, Ronald Worm und später Carsten Wolters, Stefan Emmerling oder Torsten Wohlert stilprägende Fußballer in seinen Reihen. Im derzeitigen Aufgebot fehlen die großen Namen. Wer entscheidenden Anteil an der sofortigen Erstliga-Rückkehr der Duisburger hatte? Markus Daun, Youssef Mokhtari, Ivica Grlic, Alexander Bugera? Die eine herausragende Spielerpersönlichkeit mag einem da so ganz spontan nicht einfallen.
Auch die Neuzugänge, mit denen der MSV Duisburg gestern in seine Saisonvorbereitung startete, sind nur ausgesprochenen Branchenkennern ein Begriff. Ungleich populärer ist da doch Rudi Bommer, der nach elf Jahren nun als Cheftrainer in die Bundesliga zurückkehren wird. Die Partie gegen Duisburg wird am 4. oder 5. August im Karl-Liebknecht-Stadion ausgetragen. Thomas Gantz
Thomas Gantz
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