Landeshauptstadt: Dummes Huhn und kluge Kita-Kinder Kind und Verkehr – mit
Musik geht alles besser
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Ausgerechnet Rolf Zuckowski, der Kinderliedermacher, hatte gestern zu einem Konzert ohne Kinder in den Nikolaisaal eingeladen. Doch die Kinder standen natürlich auch bei diesem Termin im Mittelpunkt, denn es ging um spannende und wirksame Verkehrserziehung von KitaKindern, bevor sie ihren Schulweg antreten müssen. Es war der Auftakt zu einer bundesweiten Tournee, bei der Zuckowski, Beate Lambert und Ferri Feils durch alle 16 Bundesländer touren, um auf die Probleme der Kinder im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. In den Nikolaisaal waren dazu 470 Erzieherinnen und Erzieher aus ganz Brandenburg eingeladen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V., die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung und die Deutsche Verkehrswacht e. V. haben ihre Kräfte gebündelt und dazu ein Verkehrshandbuch „Kind und Verkehr“ herausgebracht.
Das Handbuch ist keineswegs so trockenen Inhaltes, wie der Titel vermuten lässt. Es hält vielmehr viele Spielanregungen und Lernanleitungen bereit wie die Beschäftigung mit dem dummen Huhn Brunella, das ohne zu gucken einfach auf die Straße flattert. Natürlich sind auch Liedtexte von Rolf Zuckowski abgedruckt, der schon vor 30 Jahren seine erste Schulweg-Hitparade schrieb und sie immer wieder aktualisiert. „Musik für Dich“ bietet Zuckowskis Lieder zusammen mit einem DVD-Film an. Denn mit Musik geht bekanntlich alles besser, auch das Lernen von Verkehrsregeln. In Potsdam konnten sich die Erzieherinnen anschauen, wie man mit Spiel und Gesang die Kinder für den Straßenverkehr fit macht und ihnen spielerisch wichtige Regeln eintrichtert. Das Projekthandbuch, das Michael Heß zusammengestellt hat, konnten sie mit in ihre Kitas nehmen.
Wie wichtig Verkehrserziehung ist, sollen einige Zahlen belegen: Jährlich verunglücken in Deutschland etwa 34 000 Kinder als Fußgänger, Radfahrer und Mitfahrer im Auto. Dabei liegt Brandenburg nach den Großstädten als Flächenland leider noch immer an der Spitze der Unfallstatistik. „Deshalb wollen wir uns hier auch besonders intensiv einklinken“, sagte Anita Tack, die für die Linke im brandenburgischen Verkehrsausschuss sitzt und Präsidentin der Landesverkehrswacht ist. In Potsdam werde in den Ausschüssen gerade wieder am Schulwegekonzept gearbeitet, betonte sie. Als besonders gefährliche Ecke bezeichnete Tack die Kreuzung Kirsch-/ Pappelallee. Überprüft würden aber auch andere Bereiche. Mit den Verkehrsbetrieben und der örtlichen Verkehrswacht gebe es eine gute Zusammenarbeit. dif
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