Landeshauptstadt: Dunkle Schatten auf der Solaranlage
Geplante Sonnen-Kollektoren auf 60 Hektar des Friedrichsparks erregen die Gemüter im Potsdamer Norden
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Uetz-Paaren/Satzkorn - Von wegen Sonne. Ein eiskalter Wind weht aus Potsdams Norden, wenn es um die Solaranlage im Friedrichspark geht. Das musste Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Donnerstagabend erfahren, als er die SPD-Basis in Potsdam-West besuchte. „Eingeschlichen“ hatte sich ein Genosse aus dem Norden, Dieter Spira vom Ortsbeirat Satzkorn. Dessen Position zu der geplanten Solaranlage auf über 60 Hektar des Gewerbegebietes ist eindeutig: „Es wird absoluten Widerstand geben!“
Das sind die Kritikpunkte: „Wir im Ortsbeirat wussten von dem Projekt nichts.“ Erstmals öffentlich wurde das Vorhaben im jüngsten Bauausschuss. Spira habe dies so verstanden: Das Projekt solle „durchgepeitscht“ werden.
„Es wird ein ordentliches Beteiligungsverfahren geben“, entgegnete der Oberbürgermeister. Es solle „auf keinen Fall etwas durchgepeitscht werden“. Jakobs: „Ich bin Herr des Verfahrens“. Allerdings sei es „sinnvoll, über diese Variante nachzudenken“. Die „großen chinesischen Träume“ für das Gewerbegebiet hätten sich nicht erfüllt. Schon vor Jahren war von chinesischen Investitionen die Rede, die über 1000 Arbeitsplätze bringen würden. Potsdam stehe „es gut zu Gesicht, über regenerative Energien Vorschläge zu machen“, so Jakobs weiter. Allerdings sei das Projekt „mit einem gewissen Zeitdruck“ behaftet, so Jakobs, da die Solarförderung des Bundes im Sommer auslaufe.
An „Widerstand“ denkt auch Hans Becker, Ortsvorsteher von Uetz-Paaren. Schließlich würden die Solarzellen den Park zu großen Teilen auf 20 Jahre für Gewerbeansiedlungen lahmlegen. Allerdings lässt Becker die Tür noch einen Spalt offen: „Wir müssen darüber reden.“ Gelegenheit dazu ist am Dienstag, dem 16. März, ab 19.30 Uhr, wenn die Ortsbeirate von Marquardt, Satzkorn und Uetz-Paaren in der Kulturscheune Marquardt tagen. gb
Die Unterlagen zum Vorentwurf der Bebauungsplanänderungen können in der kommenden Woche in der Stadtverwaltung oder im Internet unter www.potsdam.de.beteiligung eingesehen werden.
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