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Am 10. Juni gibt es eine Partielle Sonnenfinsternis. Dabei schiebt sich der Mond vor die Sonne.

© Foto: Thilo Rückeis

Das hat das Urania-Planetarium alles vor: Durch das Fernrohr in eine andere Welt

Das Potsdamer Urania-Planetarium hat wieder geöffnet. Besucher können sich auf die gemeinsame Beobachtung faszinierender Himmelsphänomene freuen.

Von Birte Förster

Potsdam - Das Urania-Planetarium konnte seine Türen am Mittwoch nach mehrmonatigem Lockdown endlich wieder öffnen. So können Besucher:innen wieder gemeinsam im Rahmen von Veranstaltungen diverse Himmelsphänomene beobachten, zumal in diesem Jahr einiges zu erwarten ist. Wer einen Besuch plant, muss sich aber vorher anmelden. Aufgrund der gültigen Abstandsregeln sei die Anzahl der Sitzplätze außerdem stark reduziert, wie auf der Internetseite des Planetariums zu erfahren ist.

Highlights starten mit Sonnenfinsternis

Einer der ersten astronomischen Höhepunkte in diesem Jahr sei die partielle Sonnenfinsternis am 10. Juni, berichtet Planetariumsleiter Simon Plate den PNN. "Für eine Sonnenfinsternis müssen Sonne, Mond und Erde auf einer Linie stehen", erklärt Plate in einem Youtube-Video. Nicht nur in Potsdam, sondern auch in den meisten anderen Teilen der Welt ist diese nur partiell zu sehen, da nur ein Teil des Mondes die Sonne bedeckt. Einzig am Nordpol ist die Sonnenfinsternis komplett zu beobachten, allerdings auch in diesem Fall mit einer Einschränkung: Da sich der Mond an diesem Tag an einem relativ weit entfernten Punkt befinde, decke dieser die Sonne nicht komplett ab. Ein schmaler Lichtring am äußeren Rand verbleibe, sagt Plate den PNN. 

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Fernrohre auf dem Bassinplatz

Der Planetariumsleiter hofft, dass es auch im Juni möglich sein wird, von Potsdam aus die partielle Sonnenfinsternis, die um die Mittagszeit erwartet wird, gemeinschaftlich zu betrachten. "Da würden wir gerne eine Beobachtung durchführen", sagt Plate. Es sei immer schön, solche Himmelsphänomene vor den eigenen Augen ablaufen zu sehen. Geplant sei, auf dem Bassinplatz mehrere Fernrohre aufzustellen, wie es bereits bei vorigen Sonnenfinsternissen der Fall war. Danach soll es im Planetarium Kurzvorträge geben, in denen Wissenswertes über das Ereignis vermittelt wird. Sollte dann keine gemeinschaftliche Beobachtung möglich sein, rät Plate zur Vorsicht: Wer das Ereignis von zu Hause aus betrachtet, sollte einen speziellen Filter verwenden. "Da kann man sich sonst schnell die Augen ruinieren", mahnt der Astronomie-Experte. Besondere Orte für die Beobachtung müssten nicht aufgesucht werden, da die Sonne zu der Jahreszeit ohnehin hoch stehe. 

Sternschnuppen am Morgen sehen

Im August sind in mehreren Nächten Sternschnuppen am Himmel zu sehen, vor allem in der Nacht vom 12. August. Die besten Bedingungen gebe es in den Morgenstunden, "da das Mondlicht dann nicht stört", so Plate. Zur Beobachtung empfiehlt er einen dunklen Ort, der möglichst nicht mitten in der Stadt liegen sollte, da die vielen Lichter den Himmel erhellen. Zu den Sternschnuppen ist im Planetarium auch eine Sonderveranstaltung geplant. Es geht dabei um die Entstehung der beeindruckenden Himmelsereignisse sowie das Material aus dem diese sich bilden. "Es ist schwer vorstellbar, dass das kleine Staubkörner sind", meint Plate. Wie aus dem Youtube-Video zu erfahren ist, entstehen Sternschnuppen dadurch, dass die Erde zeitweise besonders staubige Bereiche des Sonnensystems durchquert. 

Simon Plate, Leiter des Planetariums.
Simon Plate, Leiter des Planetariums.

© PNN / Ottmar Winter

In diesem Jahr wird außerdem mit Raumsonden das All erforscht. Dabei dreht sich vieles vor allem um einen Planeten. "Das Jahr 2021 ist ein richtiges Mars-Jahr", sagt Plate. Die Marssonde der Vereinigten Arabischen Emirate soll eine genaue Wetterbeobachtung des Planeten vornehmen, wie Plate in dem Youtube-Video berichtet. Außerdem soll ein fahrbarer Roboter auf dem Mars landen.   

Puppen auf dem Weg zum Mond

Für November ist auch eine Raumfahrt zum Mond geplant. Es sei eine Vorbereitung auf eine bemannte Raumfahrt, so der Experte. Im November würden zunächst Puppen mitfliegen. Das sei wichtig, um die Strahlenbelastung zu messen. "Denn man kommt aus dem schützenden Magnetfeld der Erde heraus", erklärt Plate. Im Herbst startet außerdem die Dart-Mission, bei der ausgetestet werden soll, "wie man einen Asteroiden ablenkt". Das Wissen darüber sei nützlich für den Fall, dass ein Himmelskörper der Erde irgendwann zu nahe komme. All diese wissenschaftlichen Untersuchungen im Weltall möchte der Planetariumsleiter auch in verschiedenen Veranstaltungen in Potsdam aufgreifen. 

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In diesem Jahr plant der Leiter des Planetariums unabhängig von Himmelsphänomenen und Raumfahrten aber auch andere Veranstaltungen. Am Samstag wird im Planetarium der bundesweit stattfindende Astronomie-Tag veranstaltet, bei dem der Fokus auf den Mond gerichtet wird. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr, durch die verringerte Platzzahl gibt es nur noch wenige Karten. Außerdem ist im Planetarium eine virtuelle Führung durch hiesige astronomische Orte geplant. Schließlich sei Potsdam mit Einrichtungen wie dem Einsteinturm "eine Stadt der Astronomie", so Plate. Dabei soll es auch um die Geschichte dieser Wissenschaft gehen. "Da hoffen wir, dass wir im Sommer eine etwas größere Premiere durchführen können", sagt er. 

Und wer sich ganz unabhängig von diesen astronomischen Terminen machen möchte, kann sich jederzeit der Faszination des Sternenhimmels an möglichst dunklen Orten hingeben. "Der beruhigende Anblick der Sterne", sagt Plate. "Die sind immer da."

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