Links und rechts der Langen Brücke: Durch die Hintertürchen
Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz findet, dass Oberbürgermeister Jann Jakobs über den „Denkzettel“ Bürgermeister-Wahl tatsächlich nachdenken sollte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs bekam diese Woche einen Denkzettel verpasst. Die Stadtverordneten ließen den von ihm vorgeschlagenen Kandidaten für das seit dreieinhalb Jahren unbesetzte Amt des Bürgermeisters durchfallen – zumindest im ersten Wahlgang.
Stand:
Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz findet, dass Oberbürgermeister Jann Jakobs über den „Denkzettel“ Bürgermeister-Wahl tatsächlich nachdenken sollte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs bekam diese Woche einen Denkzettel verpasst. Die Stadtverordneten ließen den von ihm vorgeschlagenen Kandidaten für das seit dreieinhalb Jahren unbesetzte Amt des Bürgermeisters durchfallen – zumindest im ersten Wahlgang. Im zweiten Durchlauf gab es dann die erforderliche Mehrheit für den Finanzbeigeordneten Burkhard Exner, der nun auch offiziell Jakobs“ Stellvertreter ist. Der Denkzettel per Stimmabgabe allerdings sollte dem Oberbürgermeister tatsächlich zu denken geben – längerfristig. Denn auch in der so genannten „Schlosskoalition“ aus SPD, CDU und Grünen gibt es nicht erst seit gestern einige, denen Jakobs“ Führungsstil eher unangenehm aufstößt. Und genau jenen wird das Verfahren, das der Oberbürgermeister nun gewählt hat, um endlich den Bürgermeister-Posten zu besetzen, überhaupt nicht geschmeckt haben. Die verwaltungsinterne Ausschreibung hatte nur eine Bewerbungsfrist von einer Woche, und der Ausschreibungstext ließ keine andere Bewerbung zu als die von Burkhard Exner: Gesucht war nämlich ein Finanzbeigeordneter, und den gibt es in der Potsdamer Verwaltung bekanntlich nur einmal. Dass dies laut Kommunalaufsicht rechtlich zulässig ist, muss bereits empören. Dass der Oberbürgermeister diesen Weg durch die Hintertürchen wählte, um Exner sicher durchzukriegen, lässt Souveränität vermissen. Es ist zwar verständlich: Jakobs, der ohne eigene Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung da steht, wollte in der Bürgermeister- Frage kein Risiko eingehen. Doch zumindest nach außen hätte ihm ein gradlinigeres Vorgehen mehr genutzt.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: