Landeshauptstadt: Durchfahrene Nächte
Verkehrsbetrieb orientiert sich an der Nachfrage
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An den Wochenenden, wenn das Nachtleben boomt, verdoppelt die Verkehrsbetrieb in Potsdam GmbH (ViP) ihr Angebot. Das ist eine der wesentlichsten Änderungen, die mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag in Kraft treten. Wie schon im Tagesverkehr will sich die ViP auch in der Nacht an der Nachfrage durch die Kunden orientieren.
Nach zwanzig Uhr gibt es wie bereits bei den Bussen auch bei der Tram nur noch den Halt bei Bedarf. Das heißt, wenn niemand ein- und aussteigen möchte, wird ohne Halt weitergefahren. Wie ViP-Abteilungsleiter Bernd-Michael Rabisch erläutert, sei das Durchfahren lediglich an wenigen Haltestellen in den Außenbereichen zu erwarten. Mit flexiblen Anschlüssen, welche die Leitstelle steuert, will das Verkehrsunternehmen zudem dafür sorgen, dass möglichst viele Fahrgäste zuverlässig ans Ziel gelangen.
Eine komplette Neuerung ist der so genannte Rufbus R 694. Bisher verkehrte dieser Bus im 60-Minuten-Takt in Babelsberg-Nord. „Viel zu wenig“, meinten viele Nachtschwärmer und Frühaufsteher. Jetzt fährt der Rufbus alle zwanzig Minuten – wenn er über die Nummer 6614694 angefordert wird. An der Haltestelle Rathaus Babelsberg kann in dieses „Großraumtaxi“ ohne Ruf eingestiegen werden. Die ViP hat extra ein Flugblatt für die Babelsberger mit allen Informationen über diese Neuerung herausgebracht. Daraus geht hervor, dass bei Bedarf sogar ein Haustürservice möglich ist.
Das Verkehrsunternehmen hat keine Mühen gescheut, um das Nachtangebot publik zu machen. Neben den üblichen Informations- und Werbemaßnahmen gibt es einen Musikwettbewerb unter dem Titel „Nighttracks“. Wie die ViP mitteilt, hätten siebzig Musiker und Bands selbst eingespielte Songs und Instrumentals eingeschickt. Die Sieger des Wettbewerbs will der Auslober auf dem Stadtwerkefest am 17. Juni vorstellen. Günter Schenke
Günter Schenke
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