zum Hauptinhalt

ATLAS: Durchgehechelt

Der Präsident der Potsdamer Industrie- und Handelskammer, Victor Stimming, hat es gut auf den Punkt gebracht: Eine gute Ausbildung kann mehr Wissen vermitteln als ein „durchgehecheltes Bachelorstudium, am besten noch inklusive einem halben Jahr für die Bachelor-Arbeit und Auslandsaufenthalt.“ Doch einen handfesten Beruf zu lernen kommt aus der Mode.

Von Katharina Wiechers

Stand:

Der Präsident der Potsdamer Industrie- und Handelskammer, Victor Stimming, hat es gut auf den Punkt gebracht: Eine gute Ausbildung kann mehr Wissen vermitteln als ein „durchgehecheltes Bachelorstudium, am besten noch inklusive einem halben Jahr für die Bachelor-Arbeit und Auslandsaufenthalt.“ Doch einen handfesten Beruf zu lernen kommt aus der Mode. Möglichst viele Kinder sollen das Abitur bestehen und so den Sprung ins Akademiker-Leben schaffen – gefühlt wird auf dieses Ziel schon ab der Kinderkrippe hingearbeitet. Fast 21 000 Studenten zählt allein die Universität Potsdam mittlerweile, jährlich werden es mehr. Und das, obwohl ein gelernter Chemielaborant mit passablem Abschluss im Zweifel weit bessere Chancen auf einen gut bezahlten Job hat als ein Universitätsabgänger der Kultur- und Sozialanthropologie. Erst recht, wenn besagter Chemielaborant in einem renommierten Wissenschaftsbetrieb wie dem Geoforschungszentrum in Potsdam gelernt hat. Und trotzdem hat dieses Probleme beim Finden geeigneter Bewerber. Die Politik, aber auch die Eltern der Potsdamer Kinder sollten sich dies zu Herzen nehmen – und sich nicht der Förderhysterie hingeben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })