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Sport: Durchstarter

Sebastian Linder will bei den EM in Spanien zum WM-Ticket paddeln

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Nein, aufgeregt ist Sebastian Lindner bislang nicht. Dabei steht der Kanute des KC Potsdam vor seiner bislang größten internationalen Bewährungsprobe. Ab kommenden Donnerstag wird Lindner mit dem deutschen Viererkajak bei den Europameisterschaften im spanischen Pontevedra die 500 und 1000 Meter paddeln. „Die größeren Chancen rechnen wir uns auf der langen Strecke aus“, glaubt der 19-Jährige, der erst im letzten Winter von den Junioren in die Leistungsklasse kam und hier bisher schon erfreulich schnell durchstartete. „Ich persönlich fahre am liebsten die 1000 Meter, kann mich hier quälen, aber auch auf den kürzeren Strecken explodieren. Ich bin so etwas wie eine Universalwaffe“, erzählt Lindner, der gestern mit der Nationalmannschaft vom Vorbereitungslager München aus nach Spanien flog.

„Sebastian war in diesem Jahr zunächst für die U23 vorgesehen, hat sich bisher aber überraschend gut entwickelt und ist ein Kämpfertyp, der bei den EM auch um seine WM-Chance kämpfen wird“, sagt Erfolgscoach Rolf-Dieter Amend, bei dem Lindner jetzt trainiert. Um auch bei den Weltmeisterschaften Mitte August in Duisburg starten zu dürfen, müssen der aus Eisenhüttenstadt stammende Paddler und seine Mitstreiter (siehe Kasten) „wohl unter die ersten Drei kommen, sonst wird unser Boot neu besetzt“, ahnt Lindner selbst. „Das wollen wir vier aber vermeiden, denn wir verstehen uns sehr gut.“ Auch das Boot laufe „sehr gut“, berichtet der Sportschüler. „Letztens sind wir nochmal eine Vorbelastung über 1000 Meter gefahren, da war schon richtig Rhythmus drin.“

Der soll nun in Spanien zum Erfolg führen; schließlich will Sebastian Lindner, der vor fünf Jahren nach Potsdam an die Sportschule kam, nachholen, was seinen Eltern einst als Kanuten nicht vergönnt war. Mutter Bärbel paddelte in Eisenhüttenstadt nicht schnell genug, um auf die Sportschule zu dürfen, Vater Hans-Peter schaffte zwar diesen Sprung nach Brandenburg, trat dann aber international nicht groß in Erscheinung. „Das will ich jetzt nachholen“, sagt selbstbewusst der Sohnemann, der 2006 bei den Junioren-EM zweimal Bronze im Zweier- und Viererkajak gewann. Nun will er es auch bei den „Großen“ international wissen.

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