Landeshauptstadt: DÜSTER
In der heutigen Gedenkstätte Lindenstraße befand sich einst das sogenannte „Lindenhotel“, das sowohl der Staatssicherheit in der DDR als auch den Nationalsozialisten als Gefängnis für politisch Verfolgte diente. Diese finstere Vergangenheit hielt die Fotodesignerin Inge Zimmermann-Probst nicht davon ab, den Kalender „Gedenkstätte Lindenstraße 54/55“ (25,95 Euro, 30 mal 41 Zentimeter) zu veröffentlichen, der für jeden Monat verschiedene Räume und Detailaufnahmen der einstigen Haftanstalt zeigt.
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In der heutigen Gedenkstätte Lindenstraße befand sich einst das sogenannte „Lindenhotel“, das sowohl der Staatssicherheit in der DDR als auch den Nationalsozialisten als Gefängnis für politisch Verfolgte diente. Diese finstere Vergangenheit hielt die Fotodesignerin Inge Zimmermann-Probst nicht davon ab, den Kalender „Gedenkstätte Lindenstraße 54/55“ (25,95 Euro, 30 mal 41 Zentimeter) zu veröffentlichen, der für jeden Monat verschiedene Räume und Detailaufnahmen der einstigen Haftanstalt zeigt.
Obwohl Zimmermann-Probst den Ort „als sehr bedrückend empfand, wollte sie diese Stätte im Bild festhalten, damit niemals vergessen wird, welche menschenunwürdigen Szenarien sich dort abgespielt haben“, heißt es in der Beschreibung zum Kalender. Im Falle eines Sachbuches oder Bildbandes eine nachvollziehbare Motivation, doch ob jemand die düsteren Impressionen des ehemaligen Gefängnisses ständig als Kalenderblatt vor Augen haben will, ist eher fraglich.
Auch Gedenkstättensprecher Christian Müller-Lorenz ist alles andere als glücklich über die Existenz des Kalenders, der ohne Abstimmung mit der jetzigen Gedenkstättenleitung entstanden sei: „Das ist ein leidiges Thema, dieser Kalender wird anscheinend jedes Jahr neu aufgelegt, stets mit den gleichen Motiven versehen.“ Wann die Fotos entstanden sind und wer die Genehmigung dazu erteilte, ist nicht bekannt. Erworben werden kann der Kalender im Online-Handel.
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