zum Hauptinhalt
Im Rohbau: Das neue Ärztehaus in der Hebbelstraße, neben dem Parkhaus.

© A. Klaer

Von Guido Berg: E-Mails checken bei der Blutspende

Das Bergmann-Klinikum lud zur „Staubparty“ in den Rohbau des Ärztehauses in der Hebbelstraße

Stand:

Innenstadt - In das Ärztehaus in der Hebbelstraße „wird eines der modernsten Institute für Transfusionsmedizin in der Region einziehen“, schwärmte gestern Kerstin Schweiger bei einer Besichtigung des Rohbaus anlässlich einer so genannten „Staubparty“. Der DRK-Blutspendedienst Ost, deren Sprecherin sie ist, umfasst die Länder Berlin, Brandenburg und Sachsen. 45 DRK-Mitarbeiter werden nach der Fertigstellung des Ärztehauses im Frühjahr 2011 in der Hebbelstraße ihre Arbeit aufnehmen.

Klinikumschef Steffen Grebner sagte, es mache großen Sinn, das Blutspende-Institut wieder auf dem Klinikumsgelände zu haben, wo sich das 1962/63 gegründete Institut bis 2003 befand, bevor es in die Behlertstraße umzog. Es ergeben sich viele Synergien, sagte Grebner. So könne das Klinikum durch die unmittelbare Nähe des Institutes für Transfusionsmedizin auch Operationen mit vorab geleisteten Eigenblutspenden durchführen. „Das ist ein Wettbewerbsargument“, so der Klinikumschef, „das konnten wir bislang nicht anbieten.“ Eine Eigenblutspende ist bei planbaren Operationen möglich, bei denen vorab klar ist, dass eine Blutinfusion während der Operation notwendig sein wird. „Wir könnten es selbst nicht so gut machen wie das DRK“, lobte Grebner den neuen Campus-Partner, da allein das Finden von Personal mit derartiger Fachkompetenz nicht leicht sei. Grebner zufolge ist Blut mit seltenen Blutgruppen in den Sommermonaten der vergangenen Jahre durchaus immer einmal ein „Engpass-Faktor“ gewesen. Durch die Nähe des DRK-Blutdepots, das auch ins Ärztehaus wechselt, erhofft sich Grebner eine Verbesserung der Situation.

Wie der Leiter des Institutes für Transfusion, Roland Karl, erklärte, werden im neuen Ärztehaus 25 Spender gleichzeitig ihr Blut abgeben können. 5000 Vollblutspenden verzeichnet das Institut jährlich; hinzu kommen 25 000 bis 30 000 Plasma-Spenden im Jahr sowie 4000 Thrombozyten-Spenden und „einige hundert“ Eigenblutspenden. Der große Spende-Saal werde nicht in klassischem Weiß, sondern in hellen und freundlichen Farben gestaltet sein, so Karl. Die Spender sollen die Möglichkeit haben, während der Blutspende Zeitungen oder Bücher zu lesen; sie könnten aber auch Radio hören oder Fernsehen sehen. Wer, während ihm das Blut aus den Adern läuft, gern seine E-Mails checken will, auch dem wird beim Deutschen Roten Kreuz geholfen: Das Institut stellt für die Spender i-Pads zur Verfügung.

Wie DRK-Sprecherin Schweiger erläuterte, bevorzuge das DRK das Regionalprinzip: Blut aus der Region wird auch in der Region verbraucht. In Potsdam gespendetes Blut kommt nach Dresden, wo es innerhalb von 24 Stunden getestet und haltbar gemacht wird. Danach wird es in die Depots verteilt und kommt so unter anderem auch nach Potsdam zurück.

Ein weiterer Gast der „Staubparty“ war Mojtaba Ghods, Chefarzt der Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Mikro- sowie Handchirurgie, der als Schönheitschirurg im neuen Ästhetikzentrum in der vierten Etage arbeiten wird. Weiterhin dort angesiedelt wird die Dermatologie und die Augenlaser-Abteilung. Eine Etage darüber soll Akupunktur, Homöopathie und traditionelle chinesische Medizin angeboten werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })