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Landeshauptstadt: Ebola-Epidemie: Stadt überarbeitet Krisenplan

Potsdams Gesundheitsdezernat sieht sich für den Fall eines Seuchen-Ausbruchs gerüstet

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In Afrika sind schon mehr als 2400 Menschen an der außer Kontrolle geratenen Ebola-Epidemie gestorben – nun geraten die ersten Kommunalpolitiker in Sorge, die Seuche könnte auch in Potsdam ankommen. Die Stadtverwaltung versichert jedoch, man sei für den Fall der Fälle gerüstet.

Man habe Vorsorge gegen solche außergewöhnlichen Ereignisse getroffen, schreibt das zuständige Gesundheitsdezernat in einer aktuellen Antwort an die Fraktion Potsdamer Demokraten/Freie Wähler. Die Fraktion hatte nach einem Maßnahmenplan für den Fall gefragt, „dass durch Diplomaten, Besucher fremder Staaten oder Touristen die in vielen Fällen unheilbare Seuche Ebola auch in Potsdam auftreten könnte“. Das Gesundheitsdezernat antwortet, für solche Fälle gebe es einen Alarmplan. Stadtsprecher Jan Brunzlow sagte auf PNN-Anfrage, das kommunale Konzept für den Fall eines Seuchenausbruchs werde gerade noch einmal überarbeitet.

Weiter führt das Dezernat in der Antwort an die Freien Wähler aus, die Ärzte des Gesundheitsamtes könnten bei einem Krankheitsfall einen Bereitschaftsdienst aufstellen und das ebenfalls zuständige Landesgesundheitsministerium einbeziehen. Dafür könne kurzfristig geschultes Personal gefunden werden, sagte Brunzlow. Wie berichtet, hatte das Gesundheitsamt zuletzt mit massiven Personalproblemen zu kämpfen, die Stelle eines Amtsarztes ist seit Monaten unbesetzt.

Weiterhin erklärt die Stadt, laut Infektionsschutzgesetz sei die Unterbringung von Patienten und Krankheitsverdächtigen in spezialisierten Behandlungszentren vorgeschrieben – für Potsdam sei dies das Berliner Virchow-Klinikum mit seiner Klinik für Infektologie. Bei einem Verdachtsfall werde der Betroffene von der Amtsärztin und einem Experten des Virchow-Klinikums untersucht – dafür stehe eine Schutzausrüstung zur Verfügung. Sollte tatsächlich Ebola diagnostiziert werden, könne auch ein spezieller Rettungswagen angefordert werden.

Zugleich stellt die Verwaltung klar, dass sowohl das kommunale Klinikum „Ernst von Bergmann“ als auch das St.-Josefs-Krankenhaus in die Pläne einbezogen seien. Dort lägen jeweils Ablaufpläne für einen Verdachtsfall vor, die die erforderlichen Meldewege samt wichtigen Telefonnummern enthielten. Werde ein Verdachtsfall bekannt, so Brunzlow, werde der betreffende Patient sofort isoliert und dessen bisheriger Bewegungsradius rekonstruiert, um Hinweise auf weitere Kontaktpersonen zu erhalten.

Nach Kriterien des Robert-Koch-Instituts ist ein Ebola-Verdacht gegeben, wenn der Patient sich innerhalb der vergangenen drei Wochen in einem Risikogebiet aufgehalten hat und an hohem Fieber, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Blutungen leidet. Die Stadtverwaltung erklärt, in einem solchen Fall sei das Personal in den Krankenhäusern angewiesen, die zur Verfügung stehende Schutzausrüstung zu nutzen und unverzüglich die Amtsärztin zu informieren. H. Kramer

H. Kramer

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