Landeshauptstadt: Echter Sprung über den eigenen Schatten
Das Exploratorium ist gestern mit 50 Exponaten zum Ausprobieren und Erleben eröffnet worden
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Das Exploratorium ist gestern mit 50 Exponaten zum Ausprobieren und Erleben eröffnet worden Von Kay Grimmer Innenstadt - Ein Auto mit eckigen Rädern kann nicht fahren! Falsch, das Exploratorium in den Bahnhofspassagen beweist das eigentlich Unmögliche. Gestern Abend eröffnete Moderatorin Ulla Kock am Brink die „wissenschaftliche Mitmach-Welt“, die sich laut Elizabeth Pommer, Vorstandsmitglied des Exploratorium-Vereins, vor allem an Kinder richtet. 50 Exponate stehen bereit, um von Kinderhänden ausprobiert zu werden. „Hier dürfen Kinder das, was in anderen Museen verboten ist: Anfassen, Ausprobieren!“ so Pommer. Erst, wenn sie hautnah die Faszination von Technik und Wissenschaft spüren und erleben, wird auch das Interesse daran geweckt. Mitarbeiter stehen vor Ort bereit, um erste neugierige Fragen zu beantworten und die hinter den Exponaten steckenden Prinzipien kindgerecht zu erläutern. Spannend ist es im Exploratorium allemal. Da ist die Chance, einen Blick in die Unendlichkeit zu werfen ebenso wie über seinen eigenen Schatten springen zu können. Wie das funktioniert? Der Blick in unendliche Tiefen wird durch einen simplen Spiegeltrick ermöglicht. Etwas komplizierter und aufwendiger ist der Sprung über den eigenen Schatten: Auf eine fluoreszierende Fläche wird per Blitz der eigene Schatten geworfen, auf der er nur langsam wieder verblasst. Und selbst dies – was sonst strengstens verboten ist – darf man im Exploratorium: Austesten, wie es sich anfühlt, wenn Strom durch den eigenen Körper fließt. Die meisten Exponate hat die vereinseigene Werkstatt mit drei Mitarbeitern hergestellt. Andere Stücke wie das Bilderkarussell, bei dem das Prinzip des Daumenkinos erläutert wird, wurden als Sachspenden zur Verfügung gestellt. Ein Auszubildender des Orgelbauers Schuke stellte eines seiner Lehrlingswerke zur Verfügung: eine Miniaturorgel. Bis zum 15. Oktober residiert das Exploratorium in den Bahnhofspassagen. Die 600 Quadratmeter stellt Centermanager Sevket Demir für den Zeitraum kostenlos zur Verfügung. Zum Eröffnungswochenende gibt es einen verkaufsoffenen Sonntag und Mitmachangebote für Kinder im ganzen Center. Der Eintritt zur Ausstellung beträgt 5,50 Euro für Erwachsene, 3,50 Euro für Kinder. Den endgültigen Exploratorium-Standort sucht der Vereinsvorstand noch. „Zur Auswahl stehen die Bahnhofspassagen oder die denkmalgeschützte Halle des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks.“ Bei Letzterem wäre jedoch eine Sanierung notwendig. „Das schaffen wir nur, wenn uns ein Mäzen die geschätzten 2,5 Millionen Euro gibt“, so Pommer. Auch das Babelsberger Gelände „Gewerbe im Park“ stehe zur Auswahl. Und Filmpark-Chef Friedhelm Schatz hat angeboten, das Exploratorium im Themenpark aufzunehmen.
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