
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Efeu gegen den Husten
Neue Kräuterkurse beginnen am 26. Februar in Babelsberg und am 27. Februar in Potsdam-West
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Kahle Bäume, schneebedeckte Wiesen – an Pflanzen und Kräuter denkt man derzeit nicht, wenn man aus dem Fenster schaut. Doch auch jetzt noch kann man vor der Haustür Heilpflanzen finden und verarbeiten, sagt Susanne Hackel aus Potsdam: Welche, das wird die 33-jährige Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt Pflanzenheilkunde in ihren zwei neuen Kräuterkursen verraten, die jeweils am 26. und 27. Januar starten. Erstmals wird einer der Kurse auch in Babelsberg, genau gesagt im Kulturhaus Babelsberg, stattfinden, der andere ist wie gewohnt im Atelier Guelden in Potsdam-West.
„Man kann schon etwas finden um diese Jahreszeit“, sagt Hackel, „zum Beispiel Efeu und Misteln.“ Efeu und Misteln? Das klingt eher nach Gift- als nach Heilpflanzen, doch Hackel weiß, wovon sie spricht: „Mit Efeu lässt sich zum Beispiel Massage-Öl, Gesichtswasser gegen Akne oder Hustensaft herstellen, da die Pflanze viele Saponine, also Seifenstoffe enthält, die festsitzenden Schleim lösen können. Misteln hingegen sind gut für den Blutdruck.“
Efeu kann man auch jetzt noch finden, bei Misteln braucht man etwas Glück, da die Pflanze hoch in Baumkronen wächst: „Entweder fällt mir da was vor die Füße oder ich finde einen niedrigen Baum“, sagt Hackel. Natürlich muss man nicht unbedingt frisch sammeln: Wenn es wärmer ist, bietet Hackel auch Kräuterwanderungen an, doch jetzt verwende sie viele getrocknete Pflanzen. Interessierte können bei ihr lernen, wie man daraus Seifen, Öle, Tinkturen, Kräuterpestos, Suppen, Salate, Brotaufstriche und vieles mehr machen kann.
Auch ein Blick in die heimische Speisekammer lohnt sich, wenn man nach Heilpflanzen sucht: Zwiebelsaft gegen Husten kennt der eine oder andere vermutlich, doch sogar normaler Kohl hat medizinischen Wert: „Kohl ist gut für die Darmflora, entgiftet und ist ein Vitaminspender. Da er den Zellstoffwechsel unterstützt, findet er teilweise sogar in der Krebstherapie Anwendung“, sagt Hackel. Jetzt in der dunklen Jahreszeit empfiehlt die Kräuterexpertin auch gerne stimmungsaufhellende Pflanzen, zum Beispiel Johanniskraut: „Das hat Einfluss auf die Lichtverwertung des Körpers.“
Die Teilnehmer ihrer Kurse setzen sich ganz bunt zusammen, so Hackel: „Das geht von Anfang 20 bis 70. Ein Teil der Leute kommt aus den Randbereichen von Potsdam, wo viele selbst einen Garten haben, aber es sind auch viele Bewohner aus dem Stadtgebiet dabei.“ Manche kommen, weil sie eine Pflanze im Vorgarten haben, die sie nicht kennen, sagt Hackel. „Andere wollen sich vielleicht einfach mit Gleichgesinnten austauschen.“
Künftig könnte auch der Treffpunkt Freizeit eine Anlaufstelle für Kräuterfans werden: Da es im Stadtgebiet oft nicht einfach ist, Kräuter zu sammeln, soll hier bald ein Gemüse- und Kräutergarten angelegt werden. „Es werden noch Leute gesucht“, sagt Hackel. Wie der Garten konkret aussehen soll, ist aber noch nicht klar. Ein erstes Treffen dazu wird am zweiten Februar im Treffpunkt Freizeit stattfinden.Erik Wenk
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