ATLAS: Egoismus
Die Emotionen bei den Anwohnern des Kiewitts schlagen hoch. Sie wehren sich gegen ein – in ihren Augen – überdimensioniertes Gebäude, in das, wenn es denn überhaupt gebaut wird, einmal Senioren einziehen sollen.
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Die Emotionen bei den Anwohnern des Kiewitts schlagen hoch. Sie wehren sich gegen ein – in ihren Augen – überdimensioniertes Gebäude, in das, wenn es denn überhaupt gebaut wird, einmal Senioren einziehen sollen. Die Planungen sehen ein stufiges Gebäude vor, bis zu sechs Geschosse, also bis zu 18 Metern hoch. Nur muss man sich am Kiewitt ein wenig auskennen. Dort am Havelufer stehen Hochhäuser, Elfgeschosser, deren Bewohner den Ausblick auf Havel und Ufer bislang fast gänzlich ungestört genießen konnten. Lediglich eine einstige Ufergaststätte rottet vor sich hin. Dort soll nun das Seniorenzentrum errichtet werden. Aber an Bauruinen scheint es sich leichter zu gewöhnen als an ein Gebäude, dass dafür sorgen soll, ältere Mitbürger in der Mitte der Stadt zu belassen und ihnen auch bei Pflegebedürftigkeit einen Platz im städtischen Leben zu sichern. Die überemotionalen Äußerungen der Anwohner gegen den Bau sind unverständlich. Nicht nur, dass auch sie bald in die Lage kommen könnten, Einrichtungen wie dieses Seniorenzentrum nutzen zu müssen. Bewohner anderer Potsdamer Stadtteile leben ohne Probleme in Häusern, die weitaus näher beieinander stehen. Aussagen wie diese: „Ich habe nichts gegen ein Seniorenheim, aber nicht vor meinem Fenster“, zeugen von Egoismus.
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