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In der Zelle. Roland Herrmann landete oft in der Einzelhaft. Arrest war eine beliebte Strafmaßnahme in dem Durchgangsheim.

© Kitty Kleist-Heinrich

Opfer von DDR-Unrecht: Ehemalige Insassen demonstrieren

Als Kinder kamen sie in die Jugendwerkhöfe der DDR, heute fordern sie Anerkennung - und vor allem Rehabilitierung: Am Mittwoch wollen sie sich vor dem Justizministerium Gehör verschaffen.

Stand:

Wer in der DDR in Kinderheimen, Jugendwerkhöfen oder Durchgangsheimen untergebracht war, hat oft traumatische Erlebnisse hinter sich. Noch immer werden aber Rehabilitierungsersuche Betroffener von Gerichten abgelehnt (PNN berichteten). Daher wollen ehemalige Insassen von Durchgangsheimen am morgigen Mittwoch ab 10 Uhr vor das Justizministerium in der Heinrich-Mann-Allee ziehen und demonstrieren.

„Dass Menschenrechte eklatant mit den Füßen getreten wurden, wird ebenso wenig anerkannt wie die Tatsache, dass die Betroffenen heute noch unter diesen traumatischen Erlebnissen leiden und in ihrer Lebensqualität schwer eingeschränkt sind“, sagt die Autorin Grit Poppe, die die Demonstration mitorganisiert. Gegen 12.30 Uhr werde der Protest vor dem Brandenburger Landtag fortgesetzt. Gefordert wird die Anerkennung, dass in den Heimen und Werkhöfen Unrecht geschehen ist. Die fehlende Rehabilitierung trifft die früheren Heiminsassen schwer, weil sie sich nicht ernst genommen fühlen. Sie können sich nicht vor einem Richter erklären. Durch den DDR-Heimkinderfonds werden sie zwar unterstützt. Die Feststellung, rehabilitiert zu werden, weil ihnen Unrecht angetan wurde, würde ihnen jedoch eine zusätzliche Entschädigung bringen. Für jeden angefangenen Monat in Haft gäbe es 306,78 Euro. PNN

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