Landeshauptstadt: Ehrenvolle Unterbrechung der Abiturprüfung
Sophie Louisa Schulz und andere junge Potsdamer erhielten gestern die Europaurkunde
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Gestern Nachmittag tauschte Sophie Louisa Schulz für eine gute Stunde ihren Prüfungsraum im Helmholtz-Gymnasium mit dem Festsaal der Staatskanzlei. Hier erhielt die 19-jährige Potsdamer Arzttochter, die mitten im Abitur steht, aus der Hand von Ministerpräsident Matthias Platzeck die Europaurkunde des Landes Brandenburg. Sie bringt sich seit vier Jahren in ein Projekt „Modell-Europa-Parlament“ (MEP) ein, das für Schülergruppen die Arbeit der europäischen Vertretung simuliert.
Sophie Louisa Schulz ist eine der acht deutschen „Abgeordneten“ in dieser fiktiven Volksvertretung und hat es dort zur Ausschussvorsitzenden gebracht. Sie vertrat ihr Heimatland international in Kreisau (Polen) bei einer Tagung zu Fragen der Europapolitik und gehörte in diesem Schuljahr dem Auswahlkomitee an, das die deutschen Teilnehmer für die europäische Ebene bestimmte. Außerdem trainierte sie die MEP-Mannschaft des Helmholtz-Gymnasiums, das als Europaschule der Vertreter des Landes Brandenburg in diesem Gremium ist.
Matthias Platzeck freute sich, dass gestern am Europatag in der Staatskanzlei vor allem junge Menschen ausgezeichnet wurden, denn ihr Engagement sei entscheidend für das Voranschreiten der europäischen Integration. Mit der Urkunde bedacht wurden unter anderen die Potsdamer Frank Gaude, der brandenburgische Jugendliche bei Auslandsprojekten in Nordirland und Estland betreut, Jugendfeuerwehrmann Sebastian Greulich, der Kontakte zu jungen Brandschützern in Finnland aufgebaut hat, sowie eine Studentengruppe der Uni (Claudia Nickel, Katja Kahle, Raphael Callsen, Christian Ernst) für die Organisation des europapolitischen Festivals „Europe in a village“ in Gantikow bei Kyritz.
Mit starkem Beifall wurde die Verleihung der Urkunde an drei polnische Staatsbürger quittiert. Dazu zählt der frühere Marschall der Wojewodschaft Lubuskie, Andrzej Bochenski. Platzeck würdigte besonders dessen Wirken für die Verständigung und Zusammenarbeit der Bewohner in der polnisch-deutschen Grenzregion. E. Hoh
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