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ATLAS: Ehrgeizig

Henri Kramer über die ambitionierten Pläne des Löwenherz e.V.

Stand:

Es war ein friedvolles Fest, das der von Ermyas Mulugeta gegründete Verein Löwenherz am Ostersonntag in der Innenstadt feierte. Der erste öffentliche Auftritt des Potsdamers nach dem Angriff auf ihn scheint auch für ihn selbst ein Zeichen gewesen sein: Er wird in Zukunft nicht mehr nur als „das Opfer“ wahrgenommen, sondern als Vorsitzender eines Vereins, der unter anderem in seiner Heimat Äthiopien für sauberes Wasser sorgen möchte. Damit ist der Verein – obwohl lange vor dem Angriff auf Ermyas Mulugeta geplant – eine positive Nachwirkung des Vorfalls vor einem Jahr. Der Erfolg der ehrgeizigen Pläne von Ermyas Mulugeta ist nicht unwahrscheinlich, schon wegen seiner unfreiwillig erlangten Bekanntheit. Doch diese macht zugleich auch den Druck groß, die angestrebten Projekte erfolgreich zu Ende zu bringen. Denn der Verein ist noch klein und jung, seine Ziele dafür umso ambitionierter, die Verantwortung für das dem Verein anvertraute Spendengeld groß. Es ist den Mitgliedern Glück zu wünschen bei ihren Vorhaben, aber auch die Weitsicht zu erkennen, was machbar ist. Denn sie tragen auch Verantwortung für den Namen Ermyas Mulugeta, der zum Synonym für den Kampf gegen Rassismus geworden ist. Dem müssen sie nun durch ihr Handeln gerecht werden.

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