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Sprint, Weitsprung, Kugelstoßen. 28 Schweizer Kinder und Jugendliche aus Potsdams Partnerstadt Luzern trainieren derzeit unter besten Bedingungen im Luftschiffhafen.

© Hendrik Jaschob

Sport: Eidgenossen an der Havel

Luzerner Jugendliche trainieren im Potsdamer Luftschiffhafen

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In Hochgeschwindigkeit legten die Luzerner Nachwuchs-Leichtathleten am Mittwoch den langen Weg von der Schweiz bis in die brandenburgische Landeshauptstadt zurück: Mit 250 Kilometern pro Stunde erwies sich die rund zehnstündige Bahnfahrt mit dem ICE als sehr interessant, da die meisten diese hohe Geschwindigkeit bisher nicht gekannt hätten, meinte Trainer Stephan Zopfi. Der Grund des Besuches in Potsdam für die 28 Leichtathleten im Alter von 7 bis 15 Jahren ist die Städtepartnerschaft zwischen Luzern und Potsdam, die bereits seit dem Jahr 2002 existiert. „Unbedingt wiederkommen wollen die Kinder“, sagt der Coach über seine Schützlinge, die voller Enthusiasmus das Sprinttraining, den Weitsprung und das Kugelstoßen üben.

„Das ist eine Traumwelt für uns“, spricht Trainer Zopfi voller Lob über den Aufenthalt in Potsdam. Ideale Bedingungen auf dem Gelände am Luftschiffhafen und eine tolle Rundumversorgung durch den Stadtsportbund hätten sein Team vorgefunden. Es gäbe ein einheitliches Trainingsprogramm für alle Kinder, die vorerst nur in ihren Altersgruppen eingeteilt wurden. Eine Spezialisierung fände erst mit 15 Jahren statt und bis dahin werde die ganze Palette der Leichtathletik bearbeitet.

Aus dieser Partnerschaft, die neben dem Sport auch auf kultureller und wirtschaftlicher Basis sowie im Bereich Bildung floriert, entstand als gemeinnütziger Verein auch der „Freundeskreis Potsdam-Luzern“. „Der Sport ist das Aushängeschild dieser Partnerschaft“, sagt Trainer Stephan Zopfi und Uwe Tefs, der bei dieser Kooperation für den Sport von Potsdamer Seite aus verantwortlich ist, stimmt ihm zu. Das Highlight sei die Jugendolympiade, die seit 2007 im Zwei-Jahres-Takt ausgetragen wird und in diesem Jahr vom 8. bis 11. September wieder in Luzern stattfinden wird. Schüler des Einstein-Gymnasiums und der Gesamtschule „Friedrich Wilhelm von Steuben“ werden Potsdam dann sportlich in der Schweiz vertreten.

Stephan Zopfi, der an der Pädagogischen Hochschule in Luzern als Dozent arbeitet, hebt bei dieser Partnerschaft Lutz Henrich als Vorsitzenden des Stadtsportbundes hervor. „Er öffnet viele Türen in der Politik und sei ein ausgesprochener Freund der Sache“, so der Schweizer. Ziel sei es, eine langfristige und nachhaltige Kooperation über die Jugend aufzubauen, damit diese schönen Erlebnisse und der kulturelle Austausch bei mehr als zehn Prozent hängenblieben, meinen Uwe Tefs und Stephan Zopfi.

Für das nächste Jahr soll bereits ein weiterer Besuch geplant sein. Dann aber sollen die Luzerner Potsdamer Kinder und Jugendliche empfangen. Zukünftig könne auch in anderen Sportarten Kontakt geknüpft werden, um weiteren Austausch zu fördern. Sinn sei es, Kontakte in viele Bereiche herzustellen, sagt der Schweizer Trainer.

Bei allem Trainingseifer sind aber auch Spaß und Kultur für die jungen Leichtathleten angesagt, die in der Babelsberger Jugendherberge untergebracht sind. Neben dem Besuch im Filmpark Babelsberg lernten die Schweizer den Potsdamer Jugendclub 91 kennen und erkundeten Berlin. Für heute ist noch ein letzter kultureller Höhepunkt mit dem Besuch im Park Sanssouci angesetzt, ehe es am Sonntag im Schnelltempo mit dem ICE wieder in die Heimat geht.

Hendrik Jaschob

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