ATLAS: Eigentor
Eigentlich hätte der Donnerstag für Potsdams Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger ein guter Tag werden können: Vor Journalisten wollte sie die neue Kita-Finanzierungsrichtlinie vorstellen. Sollte dieses neue Regelwerk beschlossen werden, müssten Potsdamer Kita-Träger künftig wesentlich detaillierter darüber Auskunft geben, wie sie die vielen Millionen Euro, die sie von der Stadt und über Elternbeiträge für die Kinderbetreuung erhalten, vor Ort in den Krippen und Kitas einsetzen.
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Eigentlich hätte der Donnerstag für Potsdams Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger ein guter Tag werden können: Vor Journalisten wollte sie die neue Kita-Finanzierungsrichtlinie vorstellen. Sollte dieses neue Regelwerk beschlossen werden, müssten Potsdamer Kita-Träger künftig wesentlich detaillierter darüber Auskunft geben, wie sie die vielen Millionen Euro, die sie von der Stadt und über Elternbeiträge für die Kinderbetreuung erhalten, vor Ort in den Krippen und Kitas einsetzen. Daran ist aus Steuer- und Beitragszahlersicht überhaupt nichts auszusetzen – selbst die Staatsanwaltschaft interessiert sich ja bereits für die Abrechnungspraxis in manchen Potsdamer Kitas. Die Beigeordnete hätte also mit dem Thema „Mehr Kontrolle“ punkten können – doch es kam alles anders. Denn Mitarbeiter des derzeit faktisch führungslosen Jugendamts unterließen es, den Kita-Trägern die überarbeitete Richtlinie vorab zu schicken – die Betroffenen waren also nicht informiert und reagierten entsprechend aufgebracht. So hat es die Stadtverwaltung – selbst bei einem grundsätzlich begrüßenswerten Vorschlag – geschafft, sich ein Eigentor zu schießen. Mit Folgen: In der anstehenden Debatte um die neue Richtlinie werden die Träger-Vertreter diesen Fehler sicher nicht nur einmal erwähnen.
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