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ATLAS: Eile statt Weile

Sabine Schicketanz über das lange Warten auf den Friedhof

Stand:

Gut Ding will Weile haben. Doch muss es davon gleich so viel sein? Bereits im September 2004 hat Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs öffentlich verkündet, die russisch-orthodoxe Gemeinde der Landeshauptstadt bekomme jetzt einen Friedhof. Seitdem sind fast zweieinhalb Jahre vergangen – und nun endlich scheint es tatsächlich so weit zu sein. 20 000 Euro stellt das Land aus Lottomitteln zur Verfügung, die Arbeiten für den Friedhof auf dem Kapellenberg haben begonnen. Dass den Mitgliedern der russisch-orthodoxen Gemeinde während des langen Wartens nicht die Geduld ausgegangen ist – bewundernswert. Der Friedhof ist wichtig, denn die Religion gehört nicht nur zum Leben, sondern auch zum Sterben. Gläubige müssen die Freiheit und Möglichkeit haben, ihre Verstorbenen nach den Regeln und Ritualen ihrer Religion zu betrauern und zu bestatten. Dass dies für Menschen russisch-orthodoxen Glaubens so lange in ganz Brandenburg nicht möglich gewesen ist, lag auch daran, dass die Kirche bis Dezember 2004 nicht als Körperschaft öffentlichen Rechts anerkannt war. Dennoch: Mehr Eile statt Weile wäre geboten gewesen.

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