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Von Thomas Gantz: Ein Derby mit klaren Vorzeichen

Der VfL Potsdam ist daheim gegen den SV 63 Brandenburg West klarer Favorit

Stand:

Der Handball-Regionalligist 1.VfL Potsdam hat sich vorgenommen, sein als zurückhaltend geltendes Publikum zu gesteigerter Begeisterung und Identifikation zu animieren. Zu diesem Zweck hat der Verein über seine Homepage eine mehrwöchige Image-Umfrage laufen lassen, deren Ergebnisse nach der am Samstag anstehenden Heimpartie gegen den SV 63 Brandenburg West (19.30 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) ausgewertet werden.

Wie mit den Erkenntnissen umgegangen wird, bleibt abzuwarten. Ebenso, ob dem VfL-Anhänger in naher Zukunft schon tiefgreifende Änderungen im Erscheinungsbild des Vereins vorgeführt werden. Der Fan orientiert sich ohnehin bevorzugt an Zahlen, die dieser Tage viel Grund zur Freude vermitteln: Seit dem 8. März vergangenen Jahres hat der souveräne Tabellenführer in 26 Meisterschaftsspielen ausnahmslos gewonnen. Im Schnitt warfen die Potsdamer in der aktuellen Spielzeit bei ihren zwanzig Siegen elf Tore mehr als der Gegner.

Die letzte Punktspiel-Niederlage des VfL jährt sich also bald. Sie kam ausgerechnet gegen den Nachbarn aus Brandenburg zustande (22:24), dessen ernüchternder Saisonverlauf sich zuletzt nach zwei Heimsiegen gegen Usedom und den BFC Preussen etwas freundlicher gestaltete. Auf dem Weg hin zum Klassenerhalt ist theoretisch noch einiges möglich. Dass die Havelstädter jedoch ausgerechnet in Potsdam ihr Punktekonto (11:29) erhöhen könnten, ist angesichts des sich während des vergangenen Jahres doch erheblich verändernden Kräfteverhältnisses unwahrscheinlich. Allein schon auf der zentralen Aufbauposition unterscheiden sich die sportlichen Möglichkeiten gravierend voneinander. Beim VfL wechselt sich Lars Melzer im Bedarfsfall mit Stephan Mellack ab. Beim SV 63 war in mancher Partie zuletzt nach Ansicht mehrerer Beobachter nicht einmal klar, wer der Regisseur des eigenen Spieles ist und die entsprechenden Kombinationen ansagt. Melzer warf im bisherigen Saisonverlauf bereits 105 Tore. Sein Vater Peter, der den VfL trainiert, sprach im Vorfeld immerhin vom „nach wie vor gültigen Derbycharakter“.

Einer der treffsichersten Brandenburger wurde im Januar wegen angeblich mangelnder Leistungsbereitschaft suspendiert: Linksaußen Steffen Baumgart warf 64 Treffer, ehe er im Gespräch deutlich machte, den Verein zum Saisonende verlassen zu wollen. Der 25-Jährige, der für den VfL in der 2. Bundesliga am Ball war, wird also übermorgen nicht in Aktion treten und wohl auch nicht als Zuschauer in die Halle kommen.

Thomas Gantz

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